Zusammenfassung
Wer Albert Lortzing zu seinen Lebzeiten prophezeit hätte, daß einige seiner Spielopern sich auch eineinhalb Jahrhunderte nach seinem Tod noch eines regen Bühnenlebens erfreuen würden, den hätte der Komponist sicher einen Schmeichler genannt. Lortzings Stücke waren für den Tagesbetrieb geschrieben, nicht für die Ewigkeit. Dennoch übertrifft Lortzings heute an Popularität so manchen zu Lebzeiten sehr viel berühmteren Zeitgenossen, man denke nur an Marschner, Nicolai oder Flotow. Trotz aller Probleme, die sich für die Spieloper aus dem Schwinden der traditionellen Opernensembles ergibt — Spielwitz und darstellerische Interaktion, wie es die Spieloper verlangt, verkümmern unter den Bedingungen einer Jetset-Sängerkultur — finden sich Lortzings Werke in den deutschen Opernspielplan-Statistiken noch immer unter den ersten zehn. Lortzing ist also ein populärer Komponist.
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Endnoten
Insbesondere Rosengards Dissertation: Popularity and Art in Lortzing’s Operas: The Effects of social Change on a national operatic Genre. Columbia University 1973.
Vgl. Georg Richard Kruse: Albert Lortzing. Berlin 1899. Zur Unterscheidung von der stark verknappten Biographie, die Kruse 1914 (2. Aufl. 1947) vorgelegt hat, sei die größere Lebensbeschreibung im folgenden mit Kruse I bezeichnet.
Heinz Schirmag: Albert Lortzing. Ein Lebens- und Zeitbild. Berlin 1982.
Hans Christoph Worbs: Albert Lortzing in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek b. Hamburg 1980.
Hans Hoffmann: Albert Lortzing. Libretto eines Komponistenlebens. Düsseldorf 1987.
Joseph Schwermann: Albert Lortzings Bühnentexte. Wattenscheid 1914.
Hellmuth Laue: Die Opemdichtung Lortzings. Quellen und Umwelt. Verhältnis zur Romantik und zu Wagner. Bonn 1932.
Jürgen Lodemann: Lortzing und seine Spiel-Opern. Deutsche Bürgerlichkeit. Diss. Freiburg 1962.
Thomas Mann: Betrachtungen eines Unpolitischen. Berlin 1918, S. 75.
Volker Kalisch: Studien zur bürgerlichen Musikkultur. Tübingen 1990, S. 4.
Carl Dahlhaus: Die Musik des 19. Jahrhunderts. (Neues Handbuch der Musikwissenschaft: Bd. 6) Wiesbaden 1980, S. 34.
Wolfgang Robert Griepenkerl: Die Oper der Gegenwart. Vortrag im Saale des Gewandhauses zu Leipzig zur ersten Tonkünstler-Versammlung im August 1847 gehalten. Abgedruckt in: NZfM, Nr. 17, (1847), S. 99.
Anselm Gerhard: Die Verstädterung der Oper. Paris und das Musiktheater des 19. Jahrhunderts. Stuttgart und Weimar 1992, S. 12. Gerhard zitiert aus einem Aufsatz von 1805, in dem der royalistische Staatstheoretiker Louis-Gabriel-Ambroise de Bonald von der “action tragique” als “miroir fidele de la vie humaine et de la société” (Gerhard, a.a.O., S. 12) spricht.
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Fischer, P. (1997). Einleitung. In: Vormärz und Zeitbürgertum. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04260-6_1
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