Zusammenfassung
Im dritten und letzten Interpretationsteil der Arbeit möchte ich mich der in der Handschrift eigens vom vorangehenden Liedcorpus und vom abschließenden Rahmenlied C52 durch eine Leerzeile getrennten Gruppe der drei Leichs C49–051 zuwenden. Eine knappe Definition der Gattung ’Leich‘, die im Rückgriff auf die relevante Forschungsliteratur wesentliche, für die Gattung konstitutive Merkmale beschreibt und dabei besonders das Problem der Abgrenzung zum Minnelied zu fassen versucht, die Frage nach der spezifischen Funktion der Gattung jedoch zunächst noch zurückstellt, muß der Analyse der Leichs vorausgehen. Im Anschluß daran sollen die drei Leichs anhand der je unterschiedlichen Ebene der Ich-Aussage voneinander abgegrenzt und ihre Folge begründet werden: Focus wird hier das spezifische, die Leichs auszeichnende Autorkonzept sein. Im Hinblick auf den Zusammenhang von Liedern und Leichs im Hadlaub-Oeuvre wird sich dabei die Frage nach der unterschiedlichen Leistung und nach dem Berührungspunkt beider Gattungen stellen und sich daraus eine These zu der für die Hs.C ungewöhnlichen Positionierung der Leichgruppe gegen Ende eines Oeuvres ableiten.
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Notizen
Hermann Apfelböck, Tradition und Gattungsbewußtsein imdeutschen Leich. Ein Beitrag zur Gattungsgeschichte mittelalterlicher musikalischer “discordia”, Tübingen 1991 (Hermea; N.F., Bd. 62).
Hugo Kuhn, Minnesangs Wende, Tübingen, 2. Aufl. 1967;
Karl Bertau, Sangverslyrik. Über Gestalt und Geschichtlichkeit mittelhochdeutscher Lyrik am Beispiel des Leichs, Göttingen 1964 (Palaestra, Bd. 240).
H. Kuhn, Gattungsprobleme der mittelhochdeutschen Literatur, in: ders., Dichtung und Welt im Mittelalter, Stuttgart 1959, S. 41–61, hier S. 47.
Ingeborg Glier, Der Minneleich im späten 13. Jahrhundert, in: H. Fromm (Hg.), Der deutsche Minnesang. Aufsätze zu seiner Erforschung, Bd. 2, Darmstadt 1985 (WdF, Bd. 608), S. 433–457, hier S. 457.
Olive Sayce, The religious and secular leich, in: dies., The medieval german lyric 1150–1300. The development of its themes and forms in their European context, Oxford 1982, S. 346 ff.
zit. nach Edward Schröder (Hg.), Kleinere Dichtungen Konrads von Würzburg, Bd. III: Die Klage der Kunst. Leiche, Lieder und Sprüche, Dublin — Zürich, 3. Aufl. 1967, S. 19.
zit. nach Paul Schlupkoten (Hg.), Herman Damen. Untersuchung und Neuausgabe seiner Gedichte, Breslau 1913, S. 34.
Die Gedichte Reinmars von Zweter, hg. v. Gustav Roethe, Leipzig 1887, S. 404, V. 86.
G. Kornrumpf, Konturen der Frauenlob-Überlieferung, in: Wolfram-Studien X. Cambridger ’Frauenlob‘-Kolloquium 1986, hg. v. Werner Schröder, Berlin 1988, S. 26–50, hier S. 32.
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Fischer, U. (1996). Das Autorkonzept der Leichs. In: Meister Johans Hadloub. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04246-0_4
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