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Putsch und Restauration

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Zusammenfassung

Die Hetairien hatten ganze Arbeit geleistet. Durch politischen Mord und Terror war Athen so gelähmt, daß die Volksversammlung — ohnehin bereits Spielball der Oligarchen1 — die zur Ver-fasssungsänderung nötigen Beschlüsse passieren ließ (Thuk. 8,67). Darauf wurde die Ratsversammlung abgesetzt , wobei die Begleitumstände von Thukydides als besonders schimpflich empfunden wurden: die Ratsherren erhielten aus der Hand der Verschwörer den Sold für den Rest des Amtsjahres und verließen ohne den geringsten Widerstand das Buleuterion (8,69,4/70,1), wie der Historiker lapidar und zugleich sarkastisch bemerkt. Politischer Mord und Terror waren diesem Staatsstreich vorangegangen, Gewalt und Einschüchterung sollten auch die Instrumente sein, mit denen die 400 über Athen herrschten3, mochten sie auch nach dem Anschein der Legalität streben und an der Einrichtung einer Verfassung der 5000 arbeiten . Politisch erwies sich das neue Regime rasch als Fehlschlag: ein Versuch, die Oligarchie auch in die Bundesstädte zu ‘exportieren’, erleichterte den Abfall von Thasos6. Das Bemühen um Friedensverhandlungen mit Sparta zeitigte keine Ergebnisse (Thuk. 8,70/1) . Am gewichtigsten war der Umstand, daß es nicht gelang, die Flotte auf Samos für die Oligarchie zu gewinnen.

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Notizen

  1. Siehe hierzu W. Muri, Politische Metonomasie, in: Griech. Studien, Basel 1976, 199–219 (zuerst 1969). Ein weiteres Symptom für den Wandel in Athen läßt sich am Verhältnis zu List u. Betrug ablesen: beides galt als spartanisch oder aristokratisch, die politsche Kultur der Demokratie gründete sich auf Offenheit (vgL z.B. Thuk. 2,39,1). In den Auseinandersetzungen der Hetairien war für Offenheit kein Platz.

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  2. Siehe dazu insgesamt G. Großmann, Politische Schlagwörter aus der Zeit des Pebponnesischen Krieges, Diss. Basel, Zürich 1950, 182–88.

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  3. Zu Thuk. 3,82/3 insgesamt siehe auch C.W. Macleod, Thucydides on Faction (3,82–83), in: Collected Essays, Oxford 1983, 123–39 (zuerst 1979).

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  4. Siehe hierzu insgesamt J. Seibert, Die politischen Flüchtlinge und Verbannten in der griechischen Geschichte, Darmstadt 1979, 83/4.

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  5. Siehe dazu insgesamt zuletzt N. Robertson, The Laws of Athens 410–399 BC, JHS 110, 1990, 43–75,u.

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  6. P.J. Rhodes, The Athenian Code of Laws 410–399 BC, JHS 111, 1991, 87–100 (siehe ferner Raaflaub, Polit. Denken 37/8).

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  7. Hinzuweisen ist ferner auf den bemerkenswerten Versuch von B.M. Lavelle, AAIKIA, The Décret of Kanno-nos, and the Trial of the Generals, C&M 39, 1988, 19–41, hier 38, das Psephisma des Kannonos, das im Arginusenprozeß zur Anwendung kam (Xen. HG 1,7,20), in diese Zeit zu datieren.

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  8. Vgl. S. Dow, The Athenian Anagrapheus, HSCPh 67, 1963, 37–54.

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  9. Kagan 256 u. grundsätzlich R.S. Stroud, Drakon’s Law on Homicide, Berkeley/Los Angeles 1968;

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  10. siehe ferner M. Gagarin, Drakon and Early Athenian Homicide Law, New Haven/London 1981.

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Hose, M. (1995). Putsch und Restauration. In: Drama und Gesellschaft. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04240-8_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04240-8_8

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-45144-6

  • Online ISBN: 978-3-476-04240-8

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