Zusammenfassung
Der äußere Ablauf der Ereignisse von 415 bis 411 läßt sich knapp zusammenfassen: im Sommer 415 entsandten die Athener eine Expedition unter dem Kommando der Strategen Alkibiades, Nikias und Lamachos nach Sizilien; Ziel dieses Unternehmens war die Unterstützung der Stadt Egesta gegen Leontinoi und Selinus (Thuk. 6,8,2); hierbei standen zugleich Pläne für eine Eroberung ganz Siziliens im Hintergrund (Thuk. 6,8,4 und 6,15,2), die unter den Athenern mit großer Begeisterung gehegt wurden (Thuk. 6,24; Plut. Alc. 17). Die Stärke des Expeditionskorps war beachtlich, es umfaßte u.a. 134 Trieren (davon 100 aus Athen), 5100 Hopliten (1500 davon aus Athen nach den Aushebungsverzeichnissen) und 1300 Leichtbewaffnete (Thuk. 6,43). Indes wurde die Streitmacht bereits vor der Ankunft dadurch geschwächt, daß Alkibiades, dessen Rolle im Kontext des Hermokopidenskandals, der Athen vor Abfahrt der Flotte erschüttert hatte und in dessen Gefolge Alkibiades der Mysterienprofanierung beschuldigt worden war, keine gerichtliche Klärung mehr erfahren hatte, zurückbeordert wurde (Thuk. 6,53), schließlich sogar zu den Spartanern floh (Thuk. 6,61,6/7). Den Athenern gelang es auf Sizilien nicht, Syrakus zu erobern, woran auch eine im Sommer 413 eintreffende Verstärkung unter dem Befehl des Demosthenes (73 Schiffe, 5000 Hopliten, davon 1200 aus Athen, Thuk. 7,20,2 und 7,41,1) nichts änderte.
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Notizen
Zur umstrittenen Datierung siehe die immer noch wichtige umsichtige Diskussion von H. Diller, Rez. Geizer, in: Kleine Schriften zur antiken Literatur, München 1971, 489–501 (zuerst 1939), hier 493–96, die hier zugrundegelegt ist; früher datiert die Schrift u.a. Wolff 284 mit A.7, ähnlich Lehmann 60 A.62.
Zu dieser Datierung siehe K.J. Dover, The Chronology of Antiphon’s Speeches, in: The Greeks and their Legacy, Oxford 1988, 13–35, hier 35 — dieses addendum ist gegenüber der Erstpublikation CQ 44, 1950 neu. Siehe auch E. Heitsch, Recht und Argumentation
Dies betont zurecht H. Erbse, Über Antiphons Rede über den Choreuten, Hermes 91, 1963, 17–35;
vgl. auch E. Heitsch, Antiphon aus Rhamnus, Abh. Mainz 1984.3, 106/7.
Vgl. dazu auch U. v. Wilamowitz-Moellendorff, Die sechste Rede des Antiphon, in: Kl. Schriften, Bd.3, Berlin 1969, 196–217 (zuerst 1900), hier 207.
R. Osborne: The Erection and Mutilation of the Hermai, PCPhS 211, 1985, 47–73.
Siehe dazu D.A. Lewis, After the Profanation of the Mysteries, in: Festschrift V. Ehrenberg, Oxford 1966, 177–91.
Siehe dazu H. Erbse, Über eine Eigenheit der Thukydideischen Geschichtsbetrachtung, in: H. Herter (Hrsg.), Thukydides, Darmstadt 1968, 317–43 (zuerst 1953), hier 317–25.
Rhodes 373; vgl. auch W.M. Calder, Sophoclean Apologia: Philoctetes, GRBS 12, 1971, 153–74,
hier 172–4, sowie M.H. Jameson, Sophocles and the Four Hundred, Historia 20, 1971, 541–68, hier 541–5.
E. Meyer, Forschungen zur Alten Geschichte, Halle 1899, Bd.2, 422.
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Hose, M. (1995). Euphorie und Katastrophe. In: Drama und Gesellschaft. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04240-8_3
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