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Substanz oder Subjekt: Die Unsterblichkeitsfrage in den dreißiger Jahren

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Der Anspruch des Subjekts
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Zusammenfassung

Die deutsche Aufklärung hatte mit den Problemkreisen Fortschritt und Unsterblichkeit, Anthropozentrik und Unsterblichkeit sowie mit ihren neologischen Paradigmen den Rahmen abgesteckt, in dem sich die Diskussionen des Jungen Deutschland bewegten oder von dem sie zumindest ihren Ausgang nahmen. Nicht aus Kreisen französischer und englischer Materialisten kamen die jungdeutschen Leitbilder, sondern vor allem aus deutschen Traditionen des 18. Jahrhunderts und deren Fortbildungen durch klassische Literatur und Philosophie. Philosophische Anknüpfungspunkte boten den Jungdeutschen hauptsächlich die Vorlagen Lessings, Herders und Jean Pauls, die sich Unsterblichkeit als einen Fortgang des Lebens vorgestellt und angenommen hatten, auch im Tode werde „die Fortschreitung nicht unterbrochen“1. Es ist aber auch nicht zu übersehen, daß die jungdeutschen Diskussionen über Unsterblichkeit von jenen Konstellationen beeinflußt waren, die sich um etwa 1830 herausbildeten.

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Notizen

  1. Jean Paul, Wie sich der Mensch, das Tier, die Pflanz’ und die noch geringern Wesen vervolkommen, in: Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe, hrsg. v. E. Berend, Weimar 1926ff., Abt. 2, Bd. 1, S. 44

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Briese, O. (1995). Substanz oder Subjekt: Die Unsterblichkeitsfrage in den dreißiger Jahren. In: Der Anspruch des Subjekts. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04235-4_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04235-4_2

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-45139-2

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