Zusammenfassung
Die Tatsache, daß in den letzten Jahren die sogenannten Friedensstücke des Aristophanes auf einer Reihe von deutschen Bühnen mit z.T. großem Erfolg gespielt worden sind, scheint mir für die Klassische Philologie eine Herausforderung zu sein, sich mit diesen Komödien erneut auseinanderzusetzen.1 Der Friede in der Bearbeitung von Peter Hacks ist, von Berlin ausgehend, an vielen Theatern ein Publikumserfolg gewesen. Die Acharner in der bearbeitenden Übersetzung von Wolfgang Schadewaldt fanden wohl weniger Zuspruch, aber die Lysistrate, seit einer Reihe von Jahren ohnehin die am häufigsten gespielte Aristophanes-Komödie, hat seit 1972 in einer neuen Übertragung von Schadewaldt einen durchschlagenden Theatererfolg gehabt.2 Der Herausforderung durch das Theater soll mit dieser Arbeit geantwortet werden, die vor allem die Unterschiede zwischen den drei Komödien in der Behandlung von Krieg und Frieden herausarbeiten und eine bisher kaum beachtete Eigentümlichkeit der Lysistrate aufzeigen will. Wenden wir uns daher ohne weitere Präliminarien der Frage zu, wie Aristophanes in seinen Friedensstücken Krieg und Frieden darstellt und wie er den Frieden auf der Bühne herbeiführt, zustandebringt; denn dies tut er allerdings in allen drei Komödien: er bringt einen Frieden zustande, aber einen sehr verschiedenen Frieden in sehr verschiedener Weise.
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Notizen
Diese Arbeit stellt die gekürzte Fassung eines Vortrages dar, den ich zuerst anläßlich der Neuinszenierung der Lyistrate in der Bühnenfassung von Schadewaldt im Winter 1972 im Deutschen Theater in Göttingen gehalten habe, weiterhin vor verschiedenen Gesellschaften in Berlin, Bremen, Hamburg und Konstanz sowie an den Universitäten Bern und Kiel — hier am 20. November 1973 in Anwesenheit von Hans Diller, dem ich deshalb gerade diese Arbeit widme. Entsprechend der ursprünglichen Anlage sind die Literaturhinweise sehr selektiv.
In Griechenland wird Aristophanes häufig gespielt. Für 1974 sah das Festspielprogramm Aufführungen der Lysistrate in Epidauros, der Thesmophoriazusen in Philippi und Dodona, der Vögel in Philippi, Dion und Athen, der Frösche in Athen, jeweils in den antiken Theatern vor. Ich weiß nicht, wieviele Vorstellungen der Zypern-Krise zum Opfer gefallen sind, hatte aber das Vergnügen, am 20. September in Athen die Frösche vor einem lebhaft mitgehenden Publikum zu erleben.
Gerade dies scheint er anderen Komikern vorauszuhaben, gerade hiermit scheint es ihm besonders ernst gewesen zu sein, vgl. Geizer a.O. 1458f. 1485f.
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Newiger, HJ. (1998). Krieg und Frieden in der Komödie des Aristophanes. In: Newiger, HJ. (eds) Drama und Theater. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04231-6_21
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