Zusammenfassung
Das griechische Wort für Komödie (Kωµωδɩα) bezeichnet im eigentlichen Sinne und ursprünglich nur das heitere Bühnenspiel Athens und Attikas. In ihm allein ist ein Chor von “Komossängern” (κωµωδoɩ), jedenfalls auf der älteren Entwicklungsstufe, ein konstitutives Element des Dramas. Zwar wurden schon im Altertum auch andere Spiele, etwa die Dramen Epicharms in Sizilien oder die in dem Athen benachbarten Megara heimische dorische Posse, die keinen Chor hatten, als Komödien bezeichnet, aber das uns überlieferte Material bringt es mit sich, daß wir in einer Darstellung der griechischen Komödie von diesen anderen Erscheinungen fast ganz absehen müssen. Durch vollständig erhaltene Dramen und Fragmente von einem Umfang, der die Rekonstruktion ganzer Werke erlaubt, erschließt sich uns nur die Attische Komödie und damit die Kunstform, von der die Gattungsbezeichnung stammt und auf die allein sie eigentlich zutrifft. Freilich versteht man vom späteren Altertum bis heute unter Komödie gerade ein Lustspiel ohne Chor und Musik; dies hat seine Ursache darin, daß bereits in der Form der Attischen Komödie, die zunächst von den Römern und durch diese später von einem Großteil Europas rezipiert wurde, Chor und Musik soweit zurückgetreten waren, daß sie als Sprechstück erscheinen konnte, liegt aber auch an der Art der Rezeption durch den schriftlichen Text in Buchform.
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Newiger, HJ. (1998). Die griechische Komödie. In: Newiger, HJ. (eds) Drama und Theater. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04231-6_14
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