Zusammenfassung
Mit der für die deutsche Literatur charakteristischen Verspätung begann man sich für die Gattung Sonett ernsthaft erst im 17. Jahrhundert zu interessieren.1 Doch einmal eingeführt — die theoretische und praktische Anleitung gab v.a. Martin Opitz —, gehörte das Sonett schließlich „während der ganzen Barockzeit zu den beliebtesten Gattungen“ (Szyrocki 1987, 85). Denn zum einen konnte das Sonett, das sich in Frankreich, Italien, Spanien und England bereits im 16. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreute, besonders gut zu (narrativen) Zyklen gebündelt werden. Zum anderen aber gab seine distinkte Gliederung den unterschiedlichsten Themen und Anlässen eine Form (vor). Das Sonett als die beredte Form des 17. Jahrhunderts ‚faßt‘ beides: das Allgemeine und das Individuelle. Seine strenge und zugleiche reiche Reimform ‚spricht‘ quasi für sich und erlaubt den Dichtern, auch von (mutmaßlich) eigenen Dingen (res) in (mutmaßlich) persönlichen Worten (verba) zu sprechen.2
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Jaegle, D. (1995). Das lyrische Text-Subjekt in deutschen und englischen Gedichten und Gedicht-Gattungen des 17. Jahrhunderts. Interpretationen. In: Das Subjekt im und als Gedicht. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04227-9_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04227-9_4
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-45131-6
Online ISBN: 978-3-476-04227-9
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