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Walter Bauer: Italienreise im Kontext des Massentourismus

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„Die notwendige Reise“
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Zusammenfassung

1931 stellte der junge Autor Walter Gutkelch in einem Feuilleton für Die Literarische Welt zum Thema Der Reiseprospekt1 die provozierende These auf, daß die Fremdenverkehrswerbung die »amüsanteste Form der Reiselektüre« sei. An dieser Behauptung ist neben der provokanten Hochschätzung der Reklame und der damit verbundenen Abwertung der Reiseliteratur die Tatsache bemerkenswert, daß sich ein junger Schriftsteller der Fremdenverkehrswerbung als literarischem Genre widmet. Sensibilisiert durch die forcierte und koordinierte Reklame im beginnenden Massentourismus begannen sich Schriftsteller wie Gutkelch über das Verhältnis zwischen Reiseliteratur und Fremdenverkehrswerbung bewußt zu werden: Er sieht in den Reiseprospekten eine Mischform, in der Komponenten, die als sachliche Schilderung und Angebot zur Befriedigung des »geogra-phische[n] Bildungstrieb[s]« im allgemeinen der klassischen Reiseliteratur zugeschlagen werden, mit Elementen der Tourismuswerbung verbunden sind. Bei einem Vergleich verschiedener Reiseprospekte aus Gegenwart und Vergangenheit stellt er fest, daß diese »ein hemmungsloses Nebeneinander von Reklame und sachlicher Schilderung« auszeichnet. Aufgrund der literarischen Seite der Reiseprospekte erscheint es ihm durchaus folgerichtig, daß mehr und mehr Schriftsteller von der Tourismusindustrie zur Abfassung der Fremdenverkehrswerbung verpflichtet werden:

[…] wenn manche Verkehrsamter schon damit anfangen, Dichter von Rang für die Vorworte und Begleittexte zu verpflichten, dann sollten die Dichter sich auch ihrerseits verpflichtet fühlen, das Problem ›Reiseprospekt‹ anzugehen; auch hier gilt das Gesetz von Angebot und Nachfrage. Eine Reportage oder ein Reisetagebuch ist noch kein Baedeker und dieser noch keine Reklame. Sintemalen die Kurdirektionen klingende Dichterpreise auszuschreiben nicht unterlassen werden, mögen auch die Dichter nicht versäumen, der Statte ihrer Sommererlebnisse außer einem idyllischen Buch, das niemand unterhält, ein lesbares Faltblatt zu widmen!2

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Notizen

  1. Walter Gutkelch: Der Reiseprospekt. In: Die Literarische Welt 7 (1931), Nr. 23, S. 9.

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  2. Heinz Kuhbier (Hg.): Menschen am Wasser. Berlin 1936.

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  3. Die Segelbootliteratur hatte sich Mitte der dreißiger Jahre soweit eingebürgert, daß Walther G. Oschilewski eine Sammelrezension unter dem Titel: »Segelfahrt mit Büchern« [In: Das deutsche Wort [d. i.: Die literarische Welt Neue Folge] 10 (1934), Nr. 28, S. 7 f.] veröffentlichen konnte. Besonders typisch für die Verbindung dieses Genres mit der Unterhaltungsliteratur sind dabei die erfolgreichen Bücher von Hans Leip, besonders dessen »SegelanWeisung für eine Freundin« [Hamburg 1933], die sich bereits in der Überschrift an den ziemlich frivolen Titel des Bestsellers von Rudolf G. Binding: »Reitvorschrift für eine Geliebte« [26.–28. Tsd. Frankfurt a. M. 1934] angelehnt hat. Als weitere Titel wären zu nennen: Georg Eiert: Segel über Haß und Liebe. Roman. Berlin 1937. —Fritz Wilhelm Lorenz: Fröhliche Odyssee. Geschichte einer erstaunlichen Segelbootfahrt. Mit 15 Federzeichnungen von Gerhard Raue. Berlin 1938.

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  4. In den dreißiger Jahren war das Faltboot ein unentbehrliches Utensil der Tramp- und Abenteuerliteratur. Vgl. dazu die Titel: Gustav Adolf Farner: Sturmfahrten im Faltkajak. Bern 1933.

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  5. Hans Zitt: Ein Mann, ein Boot, ein fernes Land. 4 verwegene Wanderjahre auf Strom und Meer. 11. Aufl. Berlin 1943.

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  6. Herbert Rittlinger: Ich kam die reißenden Flüsse herab. Ganz allein auf dem Amazonas. Leipzig 1938.

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  7. Ders.: Faltboot stößt vor. Vom Karpathenurwald ins wilde Kurdistan. Leipzig 1934.

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  8. Lothar-Günther Buchheim: Tage und Nächte steigen aus dem Strom. Berlin 1941.

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  9. Jacques Stüssi: Mit dem Faltboot nach Abessinien. Frauenfeld 1935.

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  10. Axel Richter: Gestrandet am Rande der Welt. Erlebnisse auf abenteuerlicher Faltbootfahrt. Reutlingen 1938.

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  11. Edouard de Pomiane: Kochen im Freien. Mit elf Zeichnungen von Prof. Hans Meid. Zürich, Leipzig 1938.

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  12. Hubert Mumelter: Ski-Fibel. Berlin 1933. ll.-15.Tsd. Ebd. 1934. Von Hubert Mumel-ter erschien später noch in gleicher Aufmachung eine »Bergfibel« [Berlin 1934] und eine »Strandfibel« [Berlin 1938].

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  13. Henry Hoek: Skiheil, Kamerad! Skikurs für eine Freundin. 15–17. Tsd. Hamburg 1938.

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  14. Das Genre der Auto-Reiseführer, die ab Mitte der zwanziger Jahre von den einschlägigen Verlagen veröffentlicht werden, wird auch durch Bücher anerkannter Reiseautoren wie Kasimir Edschmid bereichert, der ein »Auto-Reisebuch« [Fünfzehn Ferienreisen durch deutsche Flußtäler und Gebirge. Darmstadt 1938] verfaßt hat. Natürlich wird dieser Wandel der Reisegewohnheiten auch in der Unterhaltungsliteratur aufgenommen. Vgl. etwa: Ricki Römer: Zehn Liter Shell. Bremen 1936.

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  15. Jedes Jahr vor dem Sommerferien kehren — wie etwa in der Zeitschrift »Das Deutsche Wort«, dem nicht nur dem Namen nach ziemlich provinziellen Nachfolger von »Die Literarische Welt«, Sammelrezensionen wieder, die die jeweils aktuellen Sommerbücher besprochen haben. Vgl: Harald Eschenburg: Fahrt in den Sommer. In: Das Deutsche Wort [d. i.: Die Literarische Welt. Neue Folge] 10 (1934), Nr. 27, S. 5 f.

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  16. Karl Rauch: Sommerliche Unterhaltung. In: Das Deutsche Wort [d. i.: Die Literarische Welt. Neue Folge] 11 (1935), Nr. 30, S. 12.

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  17. Vgl. auch die Umfrage, die »Das Deutsche Wort« unter deutschen Schriftstellern durchgeführt hatte: Welche Bücher lese ich in den Sommerferien? In: Das lebendige Buch. Beiblatt zu: Das Deutsche Wort [d. i.: Die Literarische Welt. Neue Folge] 10 (1934), Nr. 27, S. 174.

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  18. Vgl. dazu: Ricklinger: Buch und Erholung. In: Völkischer Beobachter 191 (8. Juli 1936). Vgl. dazu auch die Broschüre: Von Kämpfen und Abenteuern. Hundert Bücher für Urlaub, Reise und Unterhaltung, zusammengestellt von der Reichszentrale zur Förderung des deutschen Schrifttums. München 1935.

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  19. 1935 hat Leo Frobenius eine Expedition nach Nordafrika unternommen. Vgl.: [Ute Luig]: Lebenslauf von Leo Frobenius. In: Leo Frobenius: Vom Schreibtisch zum Äquator. Afrikanische Reisen. Hg. u. eingel. v. Ute Luig. Frankfurt a. M. 1982, o. S.

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  20. Friedrich Sieburg unternahm u. a. Reisen nach Nordafrika [Friedrich Sieburg: Afrikanischer Frühling. Eine Reise. Frankfurt a. M. 1938] und Japan [Ders.: Die stählerne Blume. Eine Reise nach Japan. Frankfurt a. M. 1939]. Zur Biographie Friedrich Sieburgs vgl.: Tilman Krause: Mit Frankreich gegen das deutsche Sonderbewußtsein. Friedrich Sieburgs Wege und Wandlungen in diesem Jahrhundert. Berlin 1993.

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  21. Norbert Jacques (Hg.): Die frohe Reise. München 1939.

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  22. Hans Leip (Hg.): Das Hapagbuch von der Seefahrt. München 1936.

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  23. Alfons Paquet (Hg.): Land voraus! München 1938. 1940 folgt sogar noch ein drittes »Hapagbuch« unter dem Titel: Männer von Bord schreiben ein Buch: Ein Hapagbuch, von Seeleuten für Landratten erzählt. Hg. v. Wilhelm Keiling und Werner Franck. Berlin 1940.

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  24. Die hohe Qualität der literarischen Beiträge ist mit von den Lektoren getragen worden. Nach Peter Gan [d. i.: Richard Moering] (1934–1936) waren Karl Korn (1937) und Margret Boveri (1938) verantwortlich für die Redaktion [Vgl.: Martin Hürlimann: Zeitgenosse aus der Enge. Erinnerungen. Freiburg i. Br., Frauenfeld 1977, S. 211]. Bereits in der Zusammenstellung der Autoren, die zwischen 1933 und 1945 in »Atlantis« veröffentlicht haben, wird deutlich, daß es sich hierbei um eines der interessantesten Foren für zeitgenössische Literatur gehandelt hat, das bislang noch nicht genügend beachtet worden ist. In ihr veröffentlichten allein aus der Gruppe der jungen Autoren: Walter Bauer, Hans Georg Brenner, Max Frisch, Werner Helwig, Erhart Kästner, Kurt Kusenberg, Horst Lange, Ilse Molzahn, Johannes Moy, Tami Oelfken, Sigismund Radecki, Erik Reger, Luise Rinser-(Schnell) und Dolf Sternberger [Vgl: Atlantis. Länder. Völker. Reisen. Register der Jahrgänge I — XXXH (1929–1960]. Hg. v. Martin Hürlimann. Zürich, Freiburg i. Br. 1961].

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  25. Die Schriftleitung: Reisedienst Atlantis. In: Atlantis 5 (1933), H. 1, S. V: »Der Begriff #x203A;Reisen#x2039; stand vom Anbeginn unserer Monatsschrift im Untertitel und im Programm von Atlantis. Aber wir haben es bisher nicht nach der praktischen Seite gepflegt, sondern unsere Aufgabe darin gesehen, die ganze, schöne weite Welt im Geiste zu suchen. So soll es auch in Zukunft im redaktionellen Teil gehalten werden. Oft haben unsere Freunde und Leser auch praktische Reisevorschläge erbeten, die wir ihnen bisher nicht geben konnten. Nun ist es uns aber gelungen, in Zusammenarbeit mit einem bedeutenden Reisebüro und der Schriftleitung von ›Meyers Reisebüchern‹ eine neue Organisation zu schaffen, die unseren Lesern auch in materieller Hinsicht das ›In die Ferne schweifen‹ erleichtern soll.«

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  26. Vgl. dazu:Anonym : Ein Reisedienst als neue Einrichtung für die Leser und Freunde von Velhagen und Klasings Monatshefte. In: Velhagen und Klasings Monatshefte 40 (1934/35), H. 7, o. S. [vordere innere Umschlagdeckelseite].

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  27. Friedrich Markus Huebner: Welterfahrung. In: Kölnische Zeitung 188 (14. Apr. 1939). — Ders.: Der Reisedilletant. In: Kölnische Zeitung 180 (9. Apr. 1939).

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  28. Emil Beizner: Nimm dich selber mit. In: Kölnische Zeitung 615 (5. Dez. 1937).

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  29. H. E. Miesen: Philosophie des Reisens. In: Kölnische Zeitung 382/83 (1. Aug. 1937).

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  30. [Franz ?] Berger: Mensch und Reisen: Gedanken über die Unruhe des menschlichen Herzens. In: Kölnische Zeitung 117 (6. März 1938). — Ders.: Verlockung des Reisens. In: Kölnische Zeitung 267 (29. Mai 1938).

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  31. Franz Berger: Das Reisegesicht. In: Kölnische Zeitung 318 (27. Juni 1937).

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  32. Dr. H. Ehl: Besinnliche Reisephilosophie. In: Kölnische Zeitung 203 (23. Apr. 1939).

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  33. In »Die Reise« wird der Knecht Stefan Brode geschildert, der der geliebten Frau nachreist und dabei feststellen muß, daß sie sich ihm entfremdet hat. Die Erfahrung der Fremde wird für den Knecht dabei zum Bild für die eigene Orientierungslosigkeit: »Er ging zurück, dachte nichts, sah nichts, die Welt, die ungeheurer brausende, für ihn war sie nicht da. Wie war es möglich gewesen, dass er in diese Wüste, in dieses fremde, verräterische Land gefunden hatte? Aber unmöglich erschien es ihm jetzt, zurückzufinden. Er wandte sich nach allen Himmelsrichtungen, er wusste nicht, wo seine Heimat lag. Er ging durch die Felder, durch die Stadt, und die Stadt war ihm so leer, so still wie die Felder. […] Er musste überlegen, aber er wusste nicht, was er überlegen sollte. Er glich Odysseus, aber er hatte die Heimat für immer verloren, und nun schien es ihm unmöglich, zu leben.« [Walter Bauer: Die Reise [1]. In: Berliner Tageblatt 55/56 (3. Febr. 1938). Diese Erzählung darf nicht mit der gleichnamigen Geschichte von einem taubstummen Jungen, der Deutschland während des Nationalsozialismus bereist, verwechselt werden [Ders.: Die Reise [2]. In: Die Reise eines jeden Tages. Recklinghausen o. J. [1939], S. 5–10]. Zur besseren Unterscheidung sind die beiden Erzählungen im folgenden mit dem Index [1] bzw. [2] gekennzeichnet].

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  34. Die literarische Produktion von Walter Bauer während des Nationalsozialismus wurde bislang nur selektiv wahrgenommen. Helmut Peitsch und Lothar Bluhm haben sich mit seinen erfolgreichen Kriegstagebüchern beschäftigt [Helmut Peitsch: Am Rande des Kriegs. Nichtnazistische Schriftsteller im Einsatz der Propagandakompagnie gegen die Sowjetunion. In: Kürbiskern 3 (1984), 126–149.

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  35. Lothar Bluhm: Das Tagebuch zum Dritten Reich. Zeugnisse der Inneren Emigration von Jochen Klepper bis Ernst Jünger. Bonn 1991, bes. S. 223]. Glenn R. Cuomo ist in seinem Aufsatz über die Reichsschrifttumskammer näher auf Walter Bauers Probleme mit den offiziellen Behörden während des Nationalsozialismus eingegangen

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  36. [Vgl: Glenn R. Cuomo: Hanns Johst und die Reichsschrifttumskammer. Ihr Einfluß auf die Situation der Schriftsteller im dritten Reich. In: Leid der Worte. Panorama des literarischen Nationalsozialismus. Hg. v. Jörg Thunecke. Bonn 1987 (Abhandlungen zur Kunst-, Musik- und Literaturwissenschaft, Bd. 367), S. 108–132]. Ansonsten beschränkt sich die Walter-Bauer-Forschung vor allem auf die Schriften aus der Phase nach seiner bereits durch den Zeitpunkt bemerkenswerten Emigration nach Kanada Anfang der fünfziger Jahre.

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  37. Vgl. dazu: Helmut Froeschle: Walter Bauer: Sein dichterisches Werk mit besonderer Berücksichtigung seines Kanada-Erlebnisses. In: German-Canadian Yearbook / Deutschkanadisches Jahrbuch 5 (1979), S. 77–100.

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  38. Günther Hess: The German Immigrant Writer Walter Bauer. The Burden of His European »Luggage«. In: The Old World and the New. Literary Perspectives of German-Speaking Canadians. Hg. v. Walter E. Riedel. Toronto u. a. 1984, S. 59–72.

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  39. Gerhard Friesen: Walter Bauers Aufsatz über Charles Sealsfield. In: German-Canadian Yearbook / Deutschkanadisches Jahrbuch 9 (1986), S. 161–173.

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  40. Hans-Martin Plesske: Walter Bauer. Vortrag über Leben und Werk. In: Ebd., S. 174–182. — Walter Riedel: Das literarische Kanadabild. Ein Vergleich zu ausgewählten Werken von Walter Bauer und Henry Beissel. In: Ebd., S. 183–187.

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  41. Gerhard Stilz: Resisting the ›Second Emigrations‹: German-Canadian Writers In a Multicultural Kontext. In: Cross-Cultural Studies: American, Canadian and European Literature. Hg. v. Mirko Jurak. Ljubljana 1988, S. 353–361.

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  42. Steven Totosy de Zepetnek: Canonisation and Translation In Canada: A Case Study. In: Traduction, Terminologie, Reduction. Etudes Sur le Texte et Ses Transformations. Montreal 1 (1988), H. 1, S. 93–102.

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  43. Angelika Arend: Beissel’s Bauer: Some Comments On a Poet’s Translation Work. In: Seminar 26 (1990), H. 1, S. 34–51.

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  44. Sein Förderer Stefan Zweig schreibt in einer Rezension zu Walter Bauers Roman »Die notwendige Reise« [Stefan Zweig (Rez.): Walter Bauer: Eine notwendige Reise. In: Die Literarische Welt 8 (1932), Nr. 51, S. 7): An »[…] kaum einem der jüngsten Generation habe ich soviel Freude empfunden wie an diesem jungen Dichter […].« Vgl. weiterhin die

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  45. Rezensionen: Max Hermann [-Neiße] (Rez.): Neue Lyrik. In: Die Literarische Welt 7 (1930), Nr. 5, S. 5. Herman Hesse (Rez.): Die notwendige Reise. Typoskript. Deutsches Literaturarchiv Marbach, D: Hesse-Archiv.

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  46. Alice Rühle-Gestel (Rez.): Bücher der sozialen Anklage. In: Die Literarische Welt 6 (1930), Nr. 9, S. 5 f., hier S. 6.

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  47. Brief von Kurt Tucholsky an den Malik-Verlag vom 16. Nov. 1930. Fotokopie. Deutsches Literaturarchiv Marbach, A: Bauer. Mappe 27: Über Walter Bauer. Vgl. auch: Brief Kurt Tucholskys an Walter Bauer von 8.12.1930. Fotokopie. Deutsches Literaturarchiv Marbach, A: Walter Bauer: Korrespondenz mit Dichtern und Schriftstellern: Kurt Tucholsky findet Bauers Buch »Stimme aus dem Leunawerk« »ganz großartig«.

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  48. Vgl. Brief der Reichsschrifttumskammer an Walter Bauer vom 19. März 1937. Berlin Document Center, RKK-Akte: Walter Bauer. Die Aufhebung dieses einmal ausgesprochenen Verbots ist durchaus ungewöhnlich für die Praxis der Reichsschrifttumskammer, zeigt jedoch auch, wie unterschiedlich im Einzelfall die Entscheidungen ausfallen konnten.

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  49. Walter Bauer: Tagebuchblätter aus Frankreich. Dessau 1941. 1943 erschien bereits die 8. Auflage.

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  50. Walter Bauer (Rez.): Reisetagebücher. In: Das Innere Reich 5 (1938/39), S. 839–42.

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  51. Walter Bauer (Rez.): K. Edschmid: Italien. Lorbeer, Leid und Ruhm. In: Die Literatur 38 (1935/36), S. 293. — Dass.: In: Eckart 12 (1936), S. 90.

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  52. Walter Bauer (Rez.): K. Edschmid: Italien. Gärten, Männer und Geschicke. In: Die Literatur 40 (1937/38), S. 507f.

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  53. Walter Bauer (Rez.): K. Edschmid: Italien. Inseln, Römer und Cäsaren. P. Yorck v. Wartenburg: Italienisches Tagebuch. In: Die Literatur 42 (1939/40), S. 208f.

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  54. Walter Bauer (Rez.): F. Sieburg: Afrikanischer Frühling. In: Die Literatur 41 (1938/ 39), 770f.

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  55. Walter Bauer (Rez.): Henry Benrath [d. i.: Albert H. Rausch]: Welt in Bläue. In: Die Literatur 41 (1938/39), S. 122.

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  56. Walter Bauer: Tempelstille. In: Ders.: Die größere Welt. Wanderung und Einkehr. Berlin-Steglitz 1936, S. 7–18.

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  57. Zwar ist ihre genaue Anzahl nicht durch eine Selbstaussage des Autors belegt, doch läßt sich aus seinen Schriften auf mindestens drei Reisen schließen. Da leider für den Zeitraum der dreißiger Jahre keine Lebensberichte oder Tagebücher von Walter Bauer erhalten geblieben sind, muß offen bleiben, ob sich der Autor damals noch häufiger in Italien aufgehalten hat. Zu den erhaltenen Tagebüchern und autobiographischen Aufzeichnungen vgl.: Walter Riedel: Scribo, ergo sum. Walter Bauer, Diarist. In: Seminar 23 (1987), S. 236–250, bes. S. 236.

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  58. Attilio Brilli: Reisen in Italien. Die Kulturgeschichte der klassischen Italienreise vom 16. bis zum 19. Jahrhundert [d. i: II viaggio in Italia, deutsch]. Köln 1989, S. 60.

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  59. Stefan Ostwald: Italienbilder. Beiträge zur Wandlung der deutschen Italienauffassung 1770–1850. Heidelberg 1985 (Germanistisch-Romanistische Monatsschrift. Beiheft 6), S. 162.

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  60. Walter Bauer hat sich auch kritisch mit Segautini auseinandergesetzt. Vgl.: Ders. (Rez.): R. Calzini: Segantini. In: Die Literatur 38 (1935/36), S. 39. — Ders. (Rez.): B.

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  61. Walter Bauer: Schöne Augenblicke. In: Kölnische Zeitung 419 (12. Aug. 1937). Hier zitiert nach: Die Reise eines jeden Tages, a. a. 0., S. 59–67.

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  62. Vgl. Christoph Wulf: Das gefährdete Auge. Ein Kaleidoskop der Geschichte des Sehens. In: Das Schwinden der Sinne. Hg. v. Dietmar Kamper und Christoph Wulf. Frankfurt a. M. 1984, S. 22: »Mit der Zunahme von Abstraktion und Disziplinierung im Verlauf des Zivilisationsprozesses wird die Dominanz des Gesichtssinnes über die anderen Sinne immer nachhaltiger.«

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  63. Hans Magnus Enzensberger: Eine Theorie des Tourismus, a. a. O., S. 190: »Sehenswürdig ist, was man gesehen haben muß. Mit der Erfüllung dieser Pflicht gilt der Tourist die Schuld ab, die er heimlich in seiner Flucht vor der Gesellschaft erblickt. Mit seinem Gehorsam bekennt er ein, daß er die Freiheit, auf der aus zu sein vorgibt, gar nicht erträgt.« Zu ähnlichen Gedanken kommt Theodor W. Adorno in seiner Einschätzung der Freizeit: »Camping — in der älteren Jugendbewegung liebte man zu kampieren — war Protest gegen bürgerliche Langeweile und Konvention. Man wollte heraus, im doppelten Sinn. […] Dies Bedürfnis ist nach dem Tod der Jugendbewegung von der Campingindustrie aufgegriffen und institutionalisiert worden. Sie könnte die Menschen nicht dazu nötigen, Zelte und Wohnwagen samt ungezählte Hilfsutensilien ihr abzukaufen, verlangte nicht etwas in den Menschen danach; aber deren eigenes Bedürfnis nach Freiheit wird funktionalisiert, vom Geschäft erweitert reproduziert; was sie wollen, nochmals ihnen aufgenötigt. Deshalb gelingt die Integration der Freizeit so reibungslos; die Menschen merken nicht, wie sehr sie dort, wo sie am freiesten sich fühlen, unfreie sind, weil die Regel solcher Unfreiheit von ihnen abstrahiert ward. […] Der Fetischcharakter der Ware ergreift in der Bräune der Haut, die ja im übrigen ganz hübsch sein kann, die Menschen selber; sie werden sich zu Fetischen.« [Theodor. W. Adorno: Freizeit. In: Kulturkritik und Gesellschaft II. Eingriffe — Stichworte. Anhang. In: Ders.: Gesammelte Schriften. Hg. v. Rolf Tiedemann. Bd. 10.2. Frankfurt a. M. 1977, S. 645–655, hier S. 648f.].

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  64. [Adolf] v. Grolman (Rez.): Walter Bauer: Wanderer im Süden. In: Die Neue Literatur 40(1941),S.78f.,hier:S.78.

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  65. Bernhard Knauß (Rez.): Walter Bauer: Wanderer im Süden. In: Die Literatur 43 (1940/41), S. 373.

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  66. Hans Dieter Schäfer: Die nichtfaschistische Literatur der ›jungen Generation‹ im nationalsozialistischen Deutschland, a. a. O., S. 473. Er konnte nachweisen, daß diese Tendenz zur Idylle bereits in der zweiten Hälfte der Weimarer Republik begonnen hatte und nicht erst mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten eingesetzt hat, obschon diese Entwicklung erst nach 1933 voll zum Ausdruck kam. [Vgl.: Ders.: Naturdichtung und Neue Sachlichkeit. In: Die deutsche Literatur der Weimarer Republik. Hg. v. Wolfgang Rothe. Stuttgart 1974, S. 359–381).

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  67. Walter Bauer: Über Wilhelm Busch. In: Kölnische Zeitung 659 (30. Dez. 1938).

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  68. Reinhold Grimm: Innere Emigration als Lebensform. In: Exil und Innere Emigration. Third Wisconsin Workshop. Hg. v. Reinhold Grimm und Jost Hermand. Frankfurt a. M. 1972, S. 31–73.

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  69. Walter Erhart: #x203A;Laterna-magica-Bilder#x2039;. Italien als Ort der deutschen Inneren Emigration. In: #x203A;Ein Gefühl von freierem Leben‹, a. a. O., S. 241–258 u. S. 333 f.

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  70. Karl Korn: Die Reise der Massen. In: Berliner Tageblatt 375 (9. Aug. 1936).

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  71. Erik Reger: Noch ein Kolleg über das Reisen. In: Berliner Tageblatt 411 (30. Aug. 1936).

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  72. Karl Korn: Die Reise der Massen. In: Berliner Tageblatt 375 (9. Aug. 1936).

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Graf, J. (1995). Walter Bauer: Italienreise im Kontext des Massentourismus. In: „Die notwendige Reise“. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04225-5_5

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