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Das „Stabile Trottoir der Großstadt“

  • Chapter
Märchenkinder — Zeitgenossen
  • 175 Accesses

Zusammenfassung

Etwa ab Mitte der 20er Jahre wird die Großstadt als positiver Handlungsraum von Kindheit auch von der Kinderliteratur entdeckt. Das hat durchaus mehrere Gründe: die verkaufsfördernde Anpassung an den neusachlichen Zeitgeist, die das Gros des kindlichen Lesepublikums anvisiert ebenso wie die republikanische Entscheidung für die Stadt als Ort urbaner Freiheit. Hervorstechendes Merkmal der neuen „Romane für Kinder“ ist in jedem Fall, daß sie im aktuellen Hier und Jetzt der Großstadt angesiedelt sind, daß ihre Autoren sich — in unterschiedlichem Maße — einlassen auf die tatsächlichen Erfahrungen von Großstadtkindern und sie nicht länger bei einem ländlichen Wirte wundermild in der trügerischen Sicherheit eines zeit- und sorgenlosen Kinderlandes wiegen. Ein neuer, urbaner Blick sieht die Stadt nicht mehr als defizitären, krankmachenden Ort von Nicht-Natur (wie etwa in Johanna Spyris „Heidi“), als Kumulation von Irritationen im Rahmen von Ferien-Visiten (Josefine Siebe „Die Sternbuben in der Großstadt“, 1918), allenfalls als zu durcheilende Gefahrenzone an der Hand des Kindermädchens (etwa in Else Urys „Nesthäkchen“, 1918), sondern als Produktionsort von Wahrnehmungsweisen, Erfahrungen, Abenteuern. In dem Maße, wie der Goldgrund, auf dem Kindheit bisher erschien, beginnt, scharfe großstädtische Konturen anzunehmen, ändert sich auch das Kinderbild. Die neuen Helden, die Kais, Emils, Edes und Unkus, sind gewitzte, selbstständige Zeitgenossen, die durchaus in der Lage sind, sich im „Dschungel der Großstadt“ souverän zu bewegen und es nicht nur darin mit den Erwachsenen aufzunehmen.

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Notizen

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  2. wieder in: Arnheim, Rudolf: Zwischenrufe. Kleine Aufsätze aus den Jahren 1926–1940. Berlin u. Weimar 1985, S. 200–204, S. 203

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  4. Zinnecker, Jürgen: Straßensozialisation. Versuch, einen unterschätzten Lernort zu thematisieren. in: Zeitschrift für Pädagogik 25, 1979, S. 727–746;

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  6. Die Rezension gibt die Beurteilung der Vereinigten Prüfungsausschüsse wieder: Carl Dantz: Peter Stell. In: JSW 32, 1927, Nr 9, S. 71

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  9. Mattenklott, Gundel: Zauberkreide. Kinderliteratur seit 1945. Stuttgart 1989, S. 172

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  13. Willis, Paul: Spaß am Widerstand. Frankfurt/M. 1979;

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  14. siehe auch besonders Clarke, John u.a.: Jugendkultur als Widerstand. Frankfurt/M. 1979;

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  16. Prestel, Josef: Geschichte des deutschen Jugendschrifttums. Freiburg 1933, S. 234

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  17. Dyhrenfurth, Irene: Geschichte des Deutschen Jugendbuches. Leipzig 1942, S. 234. Es erübrigt sich immer noch nicht, darauf hinzuweisen, daß ihr Schenzingers „Hitlerjunge Quex“ (1932) nicht in diese Kategorie des „Mißbrauchs“ zu fallen schien. Diesem „Mahn-und Kampfbuch der Hitlerjugend“ konzedierte sie „trotz gewisser Mängel in der Darstellung“ Vorbildcharakter, „weil in ihm die gläubige Bereitschaft auch des kleinen, unbekannten Jungen verkörpert war“ (S. 258). In der revidierten „Geschichte des Jugendbuchs“ von 1967 heißt es dann nur noch: „Über die verbildende und zu geistiger Verarmung führende Wirkung aller solcher Machwerke auf den jungen Menschen zu sprechen, würde an diesem Ort zu weit führen“ (S.. 204) — auch eine Art von Vergangenheitsbewältigung.

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  18. Die Affinität der filmischen Montageform beschleunigter Bilder zum raschen Wechsel der Eindrücke in der Großstadt ist verschiedentlich herausgearbeitet worden; vgl. Knilli, Friedrich: Massenmedien und Metropolen. In: Knilli, Friedrich/Nerlich, M. (Hrsg.): Medium Metropole. Heidelberg 1986;

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  22. Zit. bei Lethen, Helmut: Chicago — Moskau. Berlins moderne Kultur der 20er Jahre zwischen Inflation und Weltwirtschaftskrise. In: Boberg, Jochen, Fichter, Tilman/Gillen, Eckhard: Die Metropole. Industriekultur in Berlin im 20. Jahrhundert. München 1986, S. 190–213, S. 200

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  23. Vgl. den gleichnamigen Aufsatz von Sengle, Friedrich: Wunschbild Land und Schreckbild Stadt. In: Studium generale 16, 1963, S. 619ff.

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  24. Lethen, Helmut: Freiheit von Angst. In: Großklaus, Götz/Lämmert, Eberhard: Literatur in einer industriellen Kultur. Stuttgart 1989, S.72–98, S. 72;

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  25. vgl. auch Lethen, Helmut: Neue Sachlichkeit. Studien zur Literatur des „weißen Sozialismus“. Stuttgart 1970

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  26. Darauf macht zuletzt Erhard Schütz aufmerksam; vgl. Schütz, Erhard: Zwischen Alexanderplatz und Kurfürstendamm. Verändern, Verschwinden, Vergessen. Berlin-Topoi der Weimarer Republik. In: Deutschunterricht 44, 1992, H. 5, S. 53–68

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  27. Gensch, Willi: Zur Praxis der Jugendschriftenprüfung. In: JSW 32, 1927, H. 12, S. 91

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  28. Grebenstein, Fritz: Von der neuen Wirklichkeit. In: JSW 32, 1927, H. 12, S. 92

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  29. Weber, W.: Von der neuen Wirklichkeit. Eine Erwiderung. In: JSW 33, 1928, H. 3, S. 21

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  30. Burhenne, Heinrich: Unterredung über das Kinderbuch. In: JSW 35, 1930, H. 8, S. 72f.

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  31. Paulsen, Rudolf: Revolution im Bücherschrank der Kinder. In: Börsenzeitung 1929, Nr 234 vom 6.11.

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  32. Es wird immer wieder, auch von Kästner selbst, als Erscheinungsjahr 1928 angegeben. das gilt es zu berichtigen: „Emil“ erschien erst im Oktober 1929 (JSW 35, 1930, Nr 1, S. 7); auch „Emil“-Rezensionen erscheinen erst ab 1929 (siehe zuletzt: Zonnefeld, J.: E. Kästner als Rezensent. Frankfurt/M. 1991, S. 328)

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  33. Tornow, Ingo: Erich Kästner und der Film. München 1989, S. 25f.

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  34. Vgl. Aley, Peter: Jugendliteratur im Dritten Reich. Dokumente und Kommentare. Gütersloh 1967, S. 196

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  35. Doderer, Klaus: Gesellschaftskritik in einem Kinderroman. In: Dube, W. (Hrsg.): Buch — Bibliothek — Leser. Festschrift für Horst Kunze. Berlin (DDR) 1965, S. 477–486, S. 484f.

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  37. ähnlich auch Grenz, Dagmar: E. Kästners Kinderbücher in ihrem Verhältnis zu seiner Literatur für Erwachsene. in: Lypp, Maria (Hrsg.): Literatur für Kinder. Göttingen 1977 (=Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik [LiLi]. Beiheft 7, S. 155–169

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  38. [Anonym:] Moderne bürgerliche Kinderliteratur. In: der Schulkampf 4, 1931, Nr 2, S. 126f., S. 127

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  39. Bemmann, Helga: Humor auf Taille. Erich Kästner. Frankfurt/M. 1985, S. 82

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  41. Dahrendorf, Malte: Erich Kästner — Skeptiker, Aufklärer, Humanist. In: Informationen Jugendliteratur und Medien 1989, H. 2, S. 71–76, S.71

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  51. Lindner, Rolf: Die Entdeckung der Stadtkultur. Frankfurt 1990, S. 21

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  53. Kracauer, Siegfried: Von Caligari bis Hitler. Hamburg 1958, S. 147

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  54. Ebda; interessant in diesem Zusammenhang: Kreimeier, Klaus: Die Ufa-Story. München 1992. Kreimeier weist die „schwarze Teleologie“ Kracauers, die er in „Von Caligari bis Hitler“ ausformuliert sieht, zurück und macht auf die unterschiedlichen Positionen und Möglichkeiten der UFA aufmerksam, die sich gerade zu Beginn der 30er Jahre „bemerkenswert weltoffen“ gab.

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  57. So etwa Jürgens, Franz: Erich Kästners Kinderbücher. In: JSW 38, 1933, Nr 4, S. 31f.

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  58. In den 50er Jahren hatte Matthiessen Konjunktur, er wurde gegen Kästner ausgespielt; vgl. Funk, E. R.: Der Leseantrieb der Jugend — gemüts- oder intellektbetont? (Aufgezeigt an ihrem Verhältnis zu den Jugendbuchautoren Kästner und Matthiessen). In: JSW (NF) 8, 1956, Nr 9, S. 58–60

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  59. Ladenthin, Volker: Erich Kästner für Kinder. In: Bulletin Jugend und Literatur 2, 1989, S. 13–20, S. 20

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  60. Campe, Joachim Heinrich: Von den Erfordernissen einer guten Erziehung. In: Larcher, Dietmar/Spiess, Christine (Hrsg.): Lesebilder. Reinbek 1980, S. 205–213, S. 212

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  61. Ebda; dazu auch Stierle, Karl Heinz: W. Benjamin und die Erfahrung des Lesens. In: Poetica 12, 1980, S. 227–248;

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  62. Karrenbrock, Helga: W. Benjamin: Lesezeichen. Das Lesen, die Kinder und die Bücher. In: Akten des Osnabrücker Benjamin-Kongresses 1992 (im Erscheinen)

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  64. Vgl. Walter, Dirk: Zeitkritik und Idyllensehnsucht. Heidelberg 1977

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  66. Kästner, Erich: Als ich ein kleiner Junge war. Zürich 1957, S. 7

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  67. Vgl. Beutler, Kurt: Erich Kästner. Eine literaturpädagogische Untersuchung. Marburg 1966

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  68. Kästner, Erich: Pünktchen und Anton. Berlin: Dressler 1974, S. 7

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  70. Kracauer, Siegfried: Der neue Dr. Dolittle. In: Frankfurter Zeitung 14.12.1930

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  71. A. Wedding: Kinderliteratur. In: Das Wort 2, 1937;

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  76. Diese Position, die sich auf Benjamins Kritik der „Linken Melancholie“ stützt, wurde von Helmut Lethen (Neue Sachlichkeit a.a.O. [Anm. 36]) und auch Dagmar Grenz (E. Kästners Kinderbücher a.a.O. [Anm. 56]) zunächst überzeugend begründet, dann überzogen (M. Bäumler: Die aufgeräumte Wirklichkeit des E. Kästner a.a.O. [Anm. 86]) und ist zuletzt zum Topos geworden (etwas R. K. Angress: E. Kästners Kinderbücher a.a.O: [Anm. 159]); Binder, Alwin: Sprachlose Freiheit. Zum Kommunikationsverhalten in Erich Kästners „Das Fliegende Klassenzimmer“. In: Diskussion Deutsch 11, 1980, S. 290–306; in Ansätzen auch bei Springman: Comrades a.a.O. [Anm. 16]), indem die anhand der Kästnerschen Literatur für Erwachsene entwickelten Kritikpunkte direkt auf die Literatur für Kinder übertragen wurden. Ersterer Rezeptionsgeschichte entwickelt sehr präzise: Ladenthin, Volker: E. Kästners Roman „Fabian“. Ein Literaturbericht. In: Sprachkunst 19, 1988, S. 171–188

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  77. Vgl. die kluge Analyse von Walter, Dirk: Zeitkritik und Idyllensehnsucht. Erich Kästners Frühwerk (1928–1933) als Beispiel linksbürgerlicher Literatur in der Weimarer Republik. Heidelberg 1977

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  81. Erich Kästner: Kästner über Kästner. In: Kästner, Erich: Gesammelte Schriften. 5 Bde. Zürich 1959. Bd 5, S. 304

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  82. Schnurre, Wolfdietrich: Emil und die Direktiven [sic]. Frankfurt/M. 1985, S. 14f. (Hervorhebungen im Original)

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  83. Dahrendorf, Malte: Kinder- und Jugendliteratur im bürgerlichen Zeitalter. Königstein 1980, S. 58

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  84. Becher, Johannes R.: Unser Bund (1928). In: Zur Tradition der sozialistischen Literatur in Deutschland. Eine Auswahl von Dokumenten. 2. erw. Aufl. Berlin u. Weimar 1967, S. 91–97, S. 95

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  85. Loos, Anna: Vier neue Kinderbücher. In: Die Linkskurve 1931, H. 12; wieder in: Richter (Hrsg.): Das politische Kinderbuch a.a.O. (Anm. 2), S. 266–271

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  86. [Anonym:] Das proletarische Kinderbuch. In: Die rote Fahne 19.12.1931 (Nr 233);

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  87. zit. n. Altner, Manfred (Hrsg.): Das proletarische Kinderbuch. Dokumente zur Geschichte der sozialistischen deutschen Kinder- und Jugendliteratur. Dresden 1988, S. 332–335, S. 332

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  88. Kracauer, Siegfried: Dolittle und Ede. In: Frankfurter Zeitung 20.12.1931

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  89. Meng, Heinrich: Ede und Unku. In: Zeitschrift für psychoanalytische Pädagogik 1932, S.346

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Karrenbrock, H. (1995). Das „Stabile Trottoir der Großstadt“. In: Märchenkinder — Zeitgenossen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04224-8_4

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