Zusammenfassung
Im ’Wanderer’, so viel ist klar, hat Hölderlin auch seine quälende seelische Befindlichkeit nachgezeichnet, in die er vor allem durch die Begegnung mit Schiller geraten war. Der psychologisch weitblickende Herder mag Hölderlin neben vielem anderem auch hierzu den Anstoß gegeben haben. Denn vielleicht hat er sich selbst die Einsicht Herders zunutze gemacht, daß “jedes Gedicht, zumal ein ganzes, großes Gedicht, ein Werk der Seele und des Lebens, …ein gefährlicher Verräther seines Urhebers” sei. Und Herder setzt hinzu: “oft, wo dieser am wenigsten sich zu verrathen glaubte.” Man könne an einem Gedicht nicht allein — wie allgemein geglaubt würde — “dichterische Talente” des Verfassers ablesen. Nein für Herder ist ein Gedicht viel mehr: ein psychologisches Erkenntnismittel par excellence.
Ein Individuum immer das Einzige in seiner Art und nie ersetzt und nie erschöpft werden kann.
Schiller
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Darsow, GL. (1995). Abschnitt Eine Lektüre zur Erhellung der (psycho-) biographischen Schicht des ’Wanderers’. In: „…aber von Ihnen dependier ich unüberwindlich…“. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04223-1_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04223-1_5
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-45067-8
Online ISBN: 978-3-476-04223-1
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)