Zusammenfassung
Friedrich Hölderlins Freund Magenau schreibt am 25. November 1796 an den gemeinsamen Freund Neuffer: “Hölderlin habe ich voriges Jahr bei meinen Eltern gesprochen, gesehen wollt’ ich sagen, denn er konnte nicht mehr sprechen, er war abgestorben allem Mitgefühl mit seines Gleichen, ein lebender Toter.”1 Was war geschehen mit Hölderlin im ‘vorigen’ Jahr 1795? Vermutlich Ende Mai hatte er fluchtartig Jena und damit das so lange vorher schon ersehnte, Ende des Jahres 1794 schließlich wirklich gewordene Gespräch mit Schiller verlassen. Er war überraschend zu seiner Mutter nach Nürtingen zurückgekehrt. Nach dieser Rückkehr hat Hölderlin ganz offenbar eine stark depressive Phase durchleben müssen — Magenaus Zeugnis und eigene briefliche Äußerungen belegen das. Wie kam es zu dieser Depression? Hölderlin selbst beschreibt sich in einer der Entwurfsfassungen der Ode ‘Heidelberg’ so: “Ein vertriebener Wandrer/ der vor Büchern und Menschen floh.”* Vor welchen Büchern, aber mehr noch vor welchen Menschen war der 25jährige Dichter geflohen?
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Darsow, GL. (1995). Prolog. In: „…aber von Ihnen dependier ich unüberwindlich…“. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04223-1_1
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