Zusammenfassung
Das Thema der Sterne weist eine außerordentliche Mannigfaltigkeit in der Geschichte auf. Wenn ich mich diesen Motiven zuwende, bedeutet das keine Abkehr von der aktuellen Diskussion, sondern den Versuch einer Historisierung der Kritik. Bestimmte Elemente der Astrologie, so wie sie heute zusammengesetzt werden, zeigen ihren Sinn erst, wenn man sie auf ihren geschichtlichen Ort zurückführt. Es läßt sich zeigen, daß vom Beginn der Philosophie an der Diskurs über das Denken und das Leben auf eigentümliche Weise an die Sterne geknüpft ist.3 Ich will nicht so weit gehen zu behaupten, daß bestimmte Konstellationen der Rechtfertigung für und gegen die Sterne sich in jeweils anderem Kontext durch die Geschichte hindurch immer wiederholten; die Geschichte ist nicht so kontinuierlich und läßt auch das Motiv selbst nicht unverändert. Dennoch besitzt ein solcher Versuch durchaus etwas Verführerisches, wenn man ihn als eine Rekonstruktion einer Art Urgeschichte nicht der Astrologie, sondern ihrer Kritik vornimmt.
Das Himmelbeobachten ist Gnade und Fluch der Menschheit.
Aby Warburg
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Notizen
Berthold Brecht, Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Ges. Werke in 20 Bänden, Stücke 2, Frankfurt/M. 1973, Suhrkamp, S. 503.
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Bock, W. (1995). Astrologie und Aufklärung. Eine kurze Geschichte der Sterne als Kippfigur. In: Astrologie und Aufklärung. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04222-4_8
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