Zusammenfassung
Laßt mich’s recht fühlen, auf amerikanischem Boden zu stehn, wo alles neu, alles bedeutend ist!
So begeistert sich am Anfang von Sturm und Drang Wild, Held des späteren zaristischen Generals Maximilian Klinger.243 Und der wegen seiner freien und freimütigen Äußerungen auf dem Hohenasperg eingekerkerte Christian Daniel Friedrich Schubart ließ in der Teutschen Chronik M16 seine Madam Amerika feststellen:
Umgewälzt ist das Rad der Zeit, die Kanten stehn für uns oben auf dem goldnen Punkt der Freiheit. […] Die Zeit unserer Größe ist da, und wir werden das erste Volk der Erde sein.244
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Notizen
Heinz Nicolai (Hrsg.), Sturm und Drang, Dichtungen und theoretische Texte, Bd.II, Dannstadt 1971, S. 1145. Klingers Stück entstand, wurde veröffentlicht und aufgeführt 1776/77.
Peter Bichsel, Kindergeschichten, Darmstadt 1969, S. 33–50, Zitat: S. 491
Brief an Karl M. Kertbeny vom 27.1.1863, in: Eduard Castle, Der große Unbekannte, Das Leben von Charles Sealsfield (Karl Posti), Briefe und Aktenstücke ‹Briefe›, Wien: Karl Werner, 1953, S. 334. — Die in der Literatur umstrittene, aber doch wohl eindeutig als Lebensgrundlage bis zuletzt verteidigte ungebrochene Amerika-Begeisterung spiegelt auch das Testament vom 7.3.1864, a.a.O., S. 347f. — Daß der Brief Sealsfields eine deutliche Distanzierung von dem „europäischen“, „altmodischen“ und eben nicht progressiven Kertbeny enthält, scheint mir schon im zitierten Ausschnitt offensichtlich. Elise Meyer dürfte zu Recht im privaten Brief an die Schwestern Posti festgehalten haben: „Wenn sich dieser ‹C.S.› auch die Besuche Kertbeny’s gefallen ließ, ihn in sein Vertrauen zu ziehen, dazu war er nicht der Mann.“ (Briefe, 403)
Dazu die feinsinnigen Erörterungen des schönen Beitrags von Jeffrey Sammons C.S.s Deutsch-amerikanische Wahlverwandtschaften. Ein Versuch in: Anselm Maler (Hrsg.), Exotische Welt in populären Lektüren, Tübingen 1990, S. 49–62. Sammons nennt den in den letzten Romanen künstlerisch wachsenden Autor „ein weiteres Opfer eines immer wiederkehrenden Aberglaubens, nämlich daß die Gesinnung wichtiger sei als die Kunst.“ (a.a.O:, S.62).
Sengle III: Sealsfield-Porträt: S.752–814. — Aus der Forschungsliteratur der letzten Jahre nenne ich: Alexander Ritter, Darstellung und Funktion der Landschaft in den Romanen von Charles Sealsßeld, Kiel (Diss.) 1969; Franz Schüppen, 1981;
Walter Grünzweig, Das demokratische Kanaan, Charles Sealsfields Amerika im Kontext amerikanischer Literatur und Ideologie, München: Fink 1987;
Günter Schnitzler, Erfahrung und Bild, Die dichterische Wirklichkeit des Charles Seals-fleld, Freiburg: Rombach 1988.
SW XXI, DaW II, S. 28. — Nicht die einzigste, aber die ausgedehnteste Schilderung des Indianersommers enthalten ebenfalls die Wahlverwandtschaften: SW XXIII, DaW III. 332ff. — Vgl. Schuppen, Der Amerikaner lebt in und durch Stürme, Schriftenreihe CSG. IV, 1989, S.71–126.
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Schüppen, F. (1995). Romantische Suche nach dem Paradies. In: Schüppen, F.B. (eds) Neue Sealsfield-Studien. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04219-4_6
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