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Zusammenfassung

„Dissonanz ist der technische Terminus für die Rezeption dessen durch die Kunst, was von der Ästhetik sowohl wie von der Naivetät häßlich genannt wird.“1 Anknüpfend an die Ästhetik des Häßlichen (1853) von Karl Rosenkranz, ist für Adorno der Begriff des Dissonanten aus der modernen Kunst nicht mehr wegzudenken. Doch sowohl „die Kategorie des Häßlichen und notwendig ebenso ihr Gegenbild, die des Schönen“ spotten beide „einer definitorischen Fixierung, wie sie jeglicher Ästhetik vorschwebt, deren Normen […] an jenen Kategorien orientiert sind.“2 In der Dissonanz ist alle Ambivalenz enthalten.

Ambivalenz ist ganz allgemein eine Vorbedingung kulturellen Fortschritts.

Kurt R. Eissler

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Notizen

  1. Die Darstellung der Junggesellenmaschine als Mythos der Moderne verdankt sich der Studie von Michel Carrouges Les Machines Célibataires aus dem Jahre 1954, in welcher der Autor sich auf Texte von Edgar Allan Poe, Lautréamont, Alfred Jarry, Raymond Roussel, Franz Kafka u. a. bezieht, um in deren Literatur die Imagination vergleichbarer maschineller Entwürfe zu beschreiben, welche unter Verzicht auf die natürliche Reproduktion einen sich selbst antreibenden Mechanismus kreieren. Die Junggesellenmaschine ist ein phantastisches Vorstellungsbild, das Liebe in einen Todesmechanismus verwandelt.

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  2. In vielen surrealistischen Gemälden erscheinen Lustmaschinen als Torturmaschinen, besonders in den Bildern von Max Ernst und Salvador Dali, aber auch bei Oscar Dominguez’ Elektrosexueller Nähmaschine (1937)

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  3. Hans Bellmers Maschinengewehr im Zustand der Gnade (1937). Die Junggesellenmaschinen funktionieren über die Trennung der Geschlechter und die Entsprechung zwischen mechanischem und sexuellem Bereich. Die Kritik der Surrealisten an den Gesetzen der Leistungeseilschaft, die sie vor allem an der bürgerlichen Form der Liebe (als eine in die Familienform gezwängte Sexualität) entwickeln, bleibt jedoch auch noch in ihren Gegenentwürfen mit diesem Gesetz verbunden. Da sich diese nämlich auf dieselben Bewegungsmodelle stützen, auf Automatismus, Mechanik und Maschine. Vgl. Weigel, Topographien und Geschlechter, S. 87/88.

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© 1994 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Doll, A. (1994). Dissonanzen. In: Mythos, Natur und Geschichte bei Elfriede Jelinek. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04213-2_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04213-2_4

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-45056-2

  • Online ISBN: 978-3-476-04213-2

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