Zusammenfassung
„Ihr Dichter seid gegrüßt. Der Maler grüßt Euch. Er schämt sich seiner zähen Farben, seines langsamen, klanglosen Handwerks“1, äußert Ludwig Meidner (1884–1966) im Jahr 1918, womit er auf die Wechselbeziehung der Künste anspielt. Das Medium der Literatur erscheint ihm als das zeitadäquateste, da es im Gegensatz zur Malerei schnell und dynamisch reagieren, darüber hinaus noch den Hörsinn aktivieren kann. Das Zitat läßt sich gleichfalls als Zeichen für einen, aus heutiger Perspektive ungewöhnlich anmutenden Päradigmenwechsel lesen, da uns nicht so sehr die expressionistische Literatur, sondern nur die in dieser Zeit entstandene bildende Kunst aktuell und gegenwärtig erscheint. Die Literatur besitzt für Meidner die Führungsrolle innerhalb der verschiedenen Kunstgattungen. Die seit Lessings „Laokoon“2 immer wieder diskutierte Frage, was die einzelnen Gattungen ausmache und welchen Stellenwert sie innerhalb der Künste einnehmen, wird im folgenden anhand von Doppelbegabungen angeschnitten, die nach der Jahrhundertwende ihren Malpinsel mit der Dichterfeder vertauschen, um Spielvorlagen für das Theater zu erarbeiten. Die Ausführungen setzen sich zum Ziel, ausgewählte dramatische Entwürfe von bildenden Künstlern der sogenannten „klassischen Moderne“ darzustellen und interpretativ zu erschließen.
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Notizen
Alexander Tairoff: Das entfesselte Theater. Aufzeichnungen eines Regisseurs. Vorwort von Paul Pörtner, Berlin 1989.
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Schober, T. (1994). Einleitung. In: Das Theater der Maler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04206-4_1
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