Zusammenfassung
Unter der theoriebautechnischen Vorgabe, daß auf Probleme mit Systembildung reagiert wird, bestimmen sich die folgenden Ausführungen funktional im Hinblick auf die Schwierigkeiten der strukturfunktionalen Trivialliteraturforschung, die im vorigen Abschnitt im Rahmen der Problemkonstruktion entwickelt wurden. Dabei besteht die Fragetechnik funktional-strukturaler Systemtheorie darin, nach der Bedingung der Möglichkeit eines Sachverhaltes zu fragen. Auf diese Weise kann der Bereich transzendiert und auf die Kontingenz und Bedingtheit seines ‘So-Seins’ abgehoben werden. Mit Blick auf die Trivialliteraturforschung und ihren Objektbereich ist zu fragen, wie das Phänomen Trivialliteratur — und das heißt die Diskriminierung einer bestimmten Literaturform — überhaupt möglich ist. Diese Frage sowie der Versuch, den Gegenstand Trivialliteratur wertfrei zu bestimmen, sollen vor dem systematischen Zusammenhang eines Sozialsystems Literatur entfaltet werden.
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Notizen
Schmidt, S. J.: Die Selbstorganisation des Sozialsystems Literatur im 18. Jahrhundert. Frankfurt 1989. S. 409.
Luhmann, N.: Das Kunstwerk und die Selbstreproduktion der Kunst. In: Stil. H. U. Gumbrecht et al. Hgg. Frankfurt 1986. S. 620–672. S. 627.
Vgl.: Gumbrecht, H. U.: Pathologien im Literatursystem. In: Theorie als Passion. Niklas Luhmann zum 60. Geburtstag. D. Baecker et al. Hgg. Frankfurt 1988. S. 137–180.
Vgl.: Klüver, J.: Die Konstruktion der sozialen Realität Wissenschaft: Alltag und System. Braunschweig/Wiesbaden 1988.
Vgl. dazu: Schimank, U.: Gesellschaftliche Teilsysteme als Akteurfiktionen. In: KZSS 40, 1988, H. 3, S. 619–639. S. 619. “Das Schisma von Akteur- und Systemtheorien prägt nach wie vor die soziologische Gesellschaftstheorie. Beide Perspektiven stehen anscheinend unversöhnlich nebeneinander, ohne daß eine der beiden die andere gänzlich verdrängen könnte.”
Schimank, U.: Der mangelnde Aktorbezug systemtheoretischer Erklärungen gesellschaftlicher Differenzierungen. Ein Diskussionsvorschlag. In: ZfS 14, 1985, H. 6, S. 421–34. S. 428.
Vgl. Giddens, A.: The Constitution of Society. Cambridge 1984. S. 5.
Thierse, W.: ‘Das Ganze aber ixt das, was Anfang, Mitte und Ende hat.’ Problemgeschichtliche Bcobachtungen zur Geschichte des Werkbegriffs. In: WB 36, 1990, H. 2, S. 240–264. S. 241.
Luhmann, N.: Ökulogischc Kommunikation. Opladen 1986. S. 91.
preyer, G. / Grünherger, J.: Die Probleinstufenordung in der systemtheoretischen Argumentation Niklas Luhmanns. In: Soziale Welt 30, 1980, S. 48–64. S. 50. Vgl. dazu auch den Aufsatz von N. Luhmann: Wie ist soziale Ordnung möglich? In: Ders.: Gesellschaftsstruktur und Semantik. Bd. 2. Frankfurt 1981. S. 195–286.
Vgl. Luhmann, N.: Funktion der Religion. Frankfurt 1982. S. 54ff. Und ders.: Theoretische und praktische Probleme der anwendungsbezogenen Sozialwissenschaften. In: Ders.: Soziologische Aufklärung. Bd 3. S. 321–334. S. 321ff.
Luhmann, N.: Macht. Stuttgart 1975. S. 101.
Künzler, J.: Medien und Gesellschaft. Stuttgart 1989. S. 96.
Luhmann, N.: Die Wirtschaft der Gesellschaft. Frankfurt 1988. S. 86.
Schiller, F.: Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen. In: Sämtliche Werke Bd. 5. G. Fricke / H. Göpfert Hgg. München 71984. S. 570–670. S. 612. Mit der Vorstellung, daß Schönheit eine spezifische Wirkung auf das Individuum ausübe, ist Schiller der kantischen Bestimmung von Schönheit verpflichtet, der das Schöne nicht als “eine Eigenschaft des Objektes, sondern als einen Zustand des Subjektes begriff” (Vgl.: Jäger, G.: Ästhetische Konzepte von Baumgarten bis Hegel — Erkenntnis und Bildung durch Kunst. Ms.). Er steht damit in der Tradition der Wirkungsästhetik des 18. Jahrhunderts.
Düsing, W.: Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen. Text, Materialien, Kommentar. München 1981. S. 159. Vgl. kritisch zu dieser ‘Ganzheitsforderung von Dichtung’, das auf einem ‘Weltmodell expressiver Totalität’ aufruht, Gebhardt, W.: ‘Der Zusammenhang der Dinge’. Weltgleichnis und Naturverklärung im Totalitätsbewußtsein des 19. Jahrhunderts. Tübingen 1984. “Dichtung als Organon der Welterkenntnis, der als Universalität gewahrten Dimensionen religiösen Anspruchs erhält — spezifisch als Praxis und Verleiblichung des Denkens — soteriologische Aufgahen.” Ebenda: S. 436.
Buß, E. / Schöps, M.: Die gesellschaftliche Entdifferenzierung. In: ZfS 8, 1979, H. 4, S. 315–329. S. 315.
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Vgl. Jäger, G.: Der Kampf gegen Schmutz und Schund. In: AGB, 31, 1988, S. 163–191. S. 168ff.
Vgl.: Friedrich, H.: Pascals Paradox. Das Sprachbild einer Denkform. In: Zeitschrift für romanische Philologie 56, 1936, S. 322–370. S. 334.
Esposito, E.: Paradoxien als Unlerscheidungen von Unterscheidungen. In: Paradoxien, Dissonanzen, Zusammenbrüche. H. U. Gumhrecht / K. L. Pfeiffer Hgg. Frankfurt 1991. S. 35–57. S. 46.
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Rühle, O.: Die Schundliteratur und ihre Bekämpfung von Seiten des Lehrers. Großhain: 1896. S. 19.
“Jede poetische Mitteilung ist eigentlich zitierte Rede mit all den eigentümlichen und verwickelten Problemen, welche die ‘Rede innerhalb der Rede’ dem Linguisten auferlegt.” Jakobson, R.: Linguistik und Poetik. In: Poetik. Ausgewählte Aufsätze 1921–1971. Frankfurt 1979. S. 83–121. S. 111.
Prutz, R.: Über die Unterhaltungsliteratur der Deutschen. In: Ders.: Literarhistorisches Taschenbuch, 1845, 3. Jg. Hannover 1845. S. 425–454. S. 425. Auf diese Definition wurde auch promt bei einem der ersten Versuche, das Phänomen des Kolportageromans zu bestimmen, zurückgegriffen. Vgl.: Glagau, O.: Der Colportage-Roman oder ‘Gift, Dolch, Verrath und Rache’. In: Börsenblatt, 1870, 37. Jg., Nr. 217, S. 297–375 u. Nr. 221, S. 3022–24.
Dainat, Holger: Abaellino, Rinaldini und Konsorten. Zur Geschichte der Räuberromane in Deutschland. Bielefeld Diss. 1989. [Manuskript] S. 82.
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Vgl.: Samuleit, P.: Aus der Geschichte des Kampfes gegen den Schund. In: Geschichte und Wege der Schundbekämpfung. Flugschrift der Hauptstelle zur Bekämpfung der Schundliteratur in Berlin. Berlin 1922. S. 3–22. S. 9.
Niewöhner, E.: Der deutsche Zeitschriftenbuchhandel. Stuttgart 1934. S. 48.
Vgl. zum Begriff des Prototypen: Voßkamp, W.: Methoden und Probleme der Romansoziologie. In: IASL 3, 1978, S. 1–37. S. 29: “Eine besondere Rolle für die Herausbildung von Romangattungen spielen strukturprägende Vorbilder, die man als ‘Prototypen’ bezeichnen kann.” Vgl. auch ders.: Gattungen als literarisch-soziale Institutionen. In: Textsortenlehre, Gattungsgeschichte. W. Hinck Hg. Heidelberg 1977. S. 27–47. S. 31.
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Scheidt, G. (1994). Der Ort der Trivialliteratur im Literatursystem — eine systemtheoretische Modellbildung. In: Der Kolportagebuchhandel (1869–1905). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04203-3_3
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