Zusammenfassung
Der Kolportagebuchhandel und sein Produkt, der Lieferungsroman, haben einen wesentlichen Beitrag zum Prozeß der ‘Demokratisierung des Lesens’ geleistet; dennoch sind sie heute von der Literatur- und Buchwissenschaft nahezu vergessen. Die Berührungsängste, die eine ästhetisch-formalistische Literaturwissenschaft gegenüber dem Genre Kolportageroman hegt, sind unübersehbar. Dabei drängt sich die Frage auf, was die vorurteilsfreie Beschäftigung mit dieser Form ‘trivialer Literatur’ verhindert. Denn trotz aller Aufwertungsbemühungen, die seit den 60er Jahren zu beobachten sind, scheint diese ‘triviale’ Gattung — wie ‘Trivialliteratur’ überhaupt — noch immer mit einem Stigma behaftet zu sein. Die zum größten Teil vergebliche Suche nach Materialien zum Kolportagebuchhandel und dem Lieferungsroman führte zu der Vermutung, daß die gewollt-ungewollte Ausgrenzung wie die unzureichende Bestimmung von ‘Trivialliteratur’ eine ‘nicht zufällige’ Erscheinung ist: sie hat Methode und folgt einer bestimmten Systematik.
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Scheidt, G. (1994). Einleitung. In: Der Kolportagebuchhandel (1869–1905). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04203-3_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04203-3_1
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-45046-3
Online ISBN: 978-3-476-04203-3
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