Skip to main content
  • 25 Accesses

Zusammenfassung

Picht teilt Nietzsches Standpunkt, daß die Metaphysik heute keinen universalen Werthorizont mehr begründen kann, der eine angemessene Handlungsorientierung erlaubt. Deshalb nimmt er von allen metaphysischen Ethikbegründungen Abstand und versucht eine Fundierung der Ethik durch die Anthropologie. Diese soll die Basis einer Ethik bilden, die auf „innerweltlichen Kriterien“ begründet werden kann. Im Mittelpunkt einer solchen Begründung steht bei dem von Heideggers Existenzphilosophie beeinflußten Picht der vorausgesehene Tod. Ihm kommt der Stellenwert eines Begründungselementes guten und richtigen Handelns zu. Seine Fundierungsfunktion für die Ethik wird in Pichts Werk sowohl aus einer ‚existenzphilosophischen‘, als auch aus einer ‚religionsphilosophischen‘ Perspektive begründet.

„‚Die Wirklichkeit des Wirklichen zeigt sich den Menschen im licht des Todes.“ Hinter diesem Satz verbirgt sich ein Grundbestand von menschlichem Wissen und menschlicher Erkenntnis, der sehr viel tieferen Anspruch hätte, den Namen ‚Erkenntnis a priori‘ zu tragen als jene Erkenntnisse, die wir unter dem Einfluß von Kant mit diesem Titel zu belegen pflegen, und deren Anspruch auf Apriorität heute durchgängig in Frage gestellt ist.“

Picht

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Anmerkungen

  1. I. Kant, „Kritik der praktischen Vernunft-Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“, Hrsg.: W. Weischedel, Frankfurt/M. 19826, vgl. S. 26. Dieses Werk wird im Folgenden durch das Sigl KpV angegeben.

    Google Scholar 

  2. Vgl. dazu: Aristoteles, „Nikomachische Ethik“, Stuttgart (Reclam) 1980, S. 15

    Google Scholar 

  3. Vgl. dazu: A. Wellmer, „Ethik und Dialog Elemente des moralischen Urteils bei Kant und in der Diskursethik“, Frankfurt/M. 1986

    Google Scholar 

  4. Vgl. I. Kant, „Die Religion in den Grenzen der bloßen Vernunft“, Hrsg.: R. Maltner, Stuttgart 1974, S. 23

    Google Scholar 

  5. Vgl. dazu: H. Fahrenbach, „Sich-Verhalten, Handeln Praxis“, in: „Die Praxis und das Begreifen der Praxis“, Hrsg.: M. Grauer und W. Schmied-Kowarzik, Kassel 1985, S. 179 – 212

    Google Scholar 

  6. Vgl. dazu: K. Lorenz, „Das sogenannte Böse. Zur Naturgeschichte der Aggression“, Wien 196822

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1994 Springer-Verlag GmbH Deutschland

About this chapter

Cite this chapter

Neumann, R. (1994). Pichts anthropologische Grundlegung der Ethik. In: Natur, Geschichte und Verantwortung im „nachmetaphysischen Vernunftdenken“ von Georg Picht. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04200-2_8

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04200-2_8

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-45043-2

  • Online ISBN: 978-3-476-04200-2

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

Publish with us

Policies and ethics