Zusammenfassung
Obwohl Jahnns Neuer Lübecker Totentanz alles andere als ein Zeitstück ist, greift dieses Festspiel dennoch in vielfältiger Weise zeittypische Themen auf und stellt sich damit eindeutig in den historischen Kontext der Weimarer Republik: Das Werk reflektiert sowohl die Folgen des Ersten Weltkriegs für das menschliche Bewußtsein als auch die sozialen Konflikte der Nachkriegszeit; darüber hinaus problematisiert es die akut gewordenen Technologiefolgen sowie die zunehmende Bedeutung der Massenmedien. Schließlich ist Jahnns Stück seinerseits der Ausdruck dessen, was mit den Vokabeln „Lebensgefühl“ und „Zeitgeist“ beschrieben werden kann. Die partielle Zeitbedingtheit des Neuen Lübecker Totentanzes wird auch im Vergleich mit den zeitlich voraufgegangenen Texten in Jahnns Werkgeschichte — dem Roman Perrudja (1929) und dem Drama Straßenecke (entstanden 1929, veröffentlicht 1931) — deutlich erkennbar, in denen eine Reihe von Motivparallelen auftauchen. Ich weise daher im folgenden diese Vernetzung von Jahnns Auftragswerk mit der Zeit- und Werkgeschichte nach — auch, um die späteren Kapitel von Informationen dieser Art zu entlasten. Zuvor jedoch eine kurze Erläuterung der allgemeinen geschichtlich-politischen Situation, in der Jahnns Neuer Lübecker Totentanz entstanden ist.
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Walitschke, M. (1994). Zeitgeschichtliches. In: Hans Henny Jahnns Neuer Lübecker Totentanz. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04198-2_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04198-2_5
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-45041-8
Online ISBN: 978-3-476-04198-2
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