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Zusammenfassung

Der Neue Lübecker Totentanz gehört zusammen mit Jahnns Drama Straßenecke zu den gemäßigt experimentellen Stücken dieses Autors, der sich, in jener kurzen Phase seines Theaterschaffens am Ende der zwanziger Jahre, in einigen wenigen Textmerkmalen dem Theater Bertolt Brechts nähert. Inwieweit dabei ein direkter Einfluß Brechts vorliegt, ist ungewiß: Brecht hatte zwar gemeinsam mit Arnolt Bronnen Jahnns erstes veröffentlichtes Drama Pastor Ephraim Magnus 1923 für „Das Theater“ Jo Lhermanns in Berlin inszeniert [vgl. Freeman 1986: 169–74], doch die dabei von den Regisseuren für notwendig gehaltenen drastischen Kürzungen des Textes dürften Jahnn nicht gerade positiv gegenüber dem vier Jahre jüngeren Brecht gestimmt haben, auch wenn dieser Jahnns Werk in manchem sehr lobte. (↖ S. 34) Daß Jahnn Brechts eigene Werke, mit Ausnahme des Baal, vor der Niederschrift des Totentanzes kannte, darf bezweifelt werden [vgl. Vom armen B. B.]; eine Reise nach Berlin, bei der Jahnn einer Aufführung des Brecht-Stücks Die Mutter beiwohnte, ist erst nach der Fertigstellung von Jahnns gescheitertem Festspiel belegt — Jahnn gab Brecht bei diesem Besuch eine Kopie seines Textes. [Freeman 1986: 275] Die innovativen Züge des Neuen Lübecker Totentanzes sind daher wohl als genuine avantgardistische Entwicklungen Jahnns anzusehen, deren mehr oder minder große Nähe zu Brecht dem experimentierfreudigen Klima in der Theaterlandschaft der Weimarer Republik zugeschrieben werden können.

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Walitschke, M. (1994). Die Kommentierenden Textrollen. In: Hans Henny Jahnns Neuer Lübecker Totentanz. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04198-2_10

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04198-2_10

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-45041-8

  • Online ISBN: 978-3-476-04198-2

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