Zusammenfassung
Immer wieder unterzieht Canetti in seinen Werken die rationalistische Vernunft einer radikalen Kritik, indem er ihr eine unzureichende, wenn nicht verfälschende Erfassung der Wirklichkeit vorwirft. Immer wieder leitet er dies in eine Infragestellung der modernen Zivilisation über, die sich diesem Denken unterwirft und die damit nicht nur das Erkenntnispotential des Menschen, sondern auch seine humanitären Fähigkeiten preisgibt. Und immer wieder taucht in diesem Zusammenhang der Begriff der Verwandlung und — damit assoziiert — der Begriff des Mythos auf. In diesen beiden Termini scheint sich zu kristallisieren, was Canetti als Gegenkonzept zu rationalistischer Erkenntnis und inhumanen Handlungsgesetzen, zu erstarrten Sprachmechanismen und realistischer bzw. ästhetizistischer Literatur entwirft.
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Notizen
Hermann Broch, Einleitung zu einer Canetti-Lesung. In: Ders., Kommentierte Werkausgabe Bd. 9/1, Schriften zur Literatur 1/Kritik. Hg. von Paul Michael Lützeler. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1975 (= st 246), S. 59 — 62; hier: S. 60 f.
Vgl. dazu auch Walter Hinderer, Reflexionen über den Mythos. In: Paul Michael Lützeler/Michael Kessler (Hg.), Brochs theoretisches Werk. Frankfurt/M. 1988: Suhrkamp (= st 2090), S. 49 — 68; hier: S. 66.
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Knoll, H. (1993). Die Verwandlung. In: Das System Canetti. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04194-4_4
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