Skip to main content

Die Blendung der Vernunft

  • Chapter
  • 14 Accesses

Zusammenfassung

“Eines Tages kam mir der Gedanke, daß die Welt nicht mehr so darzustellen war wie in früheren Romanen, sozusagen vom Standpunkt eines Schriftstellers aus, die Welt war zerfallen, und nur wenn man den Mut hatte, sie in ihrer Zerfallenheit zu zeigen, war es noch möglich, eine wahrhafte Vorstellung von ihr zu geben.”1

Diese Überlegung Canettis ist nicht eben originell, und sie war es auch nicht 1929/30, als dieser Gedanke den Anstoß für die “Blendung” gab. Der Roman als Vermittlung einer wohlgeordneten, harmonischen Wirklichkeit wurde schon vor Canetti in Frage gestellt — und damit auch die Aufgabe und die Position des Schriftstellers.

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Notizen

  1. Vgl. dazu etwa Theodor W. Adorno, Standort des Erzählers im zeitgenössischen Roman. In: Ders., Gesammelte Schriften Bd. 11, Noten zur Literatur. Hg. von Rolf Tiedemann. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1972 ff., S. 41–48.

    Google Scholar 

  2. Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft. In: Ders., Werke in 12 Bänden, Bd. 3 und 4. Hg. von Wilhelm Weischedel. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1968, ? 630. Zu dieser Parallele vgl. auch Gerald Stieg, Elias Canetti als Zeitzeuge. In: K. Bartsch/G. Melzer (Hg.), a.a.O., S. 28–37; hier: S. 31.

    Google Scholar 

  3. Bernd Witte, Elias Canetti. In: Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur (KLG). Hg. von Heinz Ludwig Arnold. München: edition text + kritik 1978 (Stand März 1992), S. 5.

    Google Scholar 

  4. Vgl. dazu etwa Theodor W. Adorno, Standort des Erzählers im zeitgenössischen Roman. In: Ders., Gesammelte Schriften Bd. 11, Noten zur Literatur. Hg. von Rolf Tiedemann. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1972 ff., S. 41–48.

    Google Scholar 

  5. Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Über die wissenschaftliche Behandlungsart des Naturrechts, seine Stelle in der praktischen Philosophie und sein Verhältnis zu den positiven Rechtswissenschaften. In: Ders., Werke in 20 Bänden Bd. 2. Hg. von Eva Moldenhauer u. Karl Markus Michel. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1969, S. 463.

    Google Scholar 

  6. Fritz Mauthner, Beiträge zu einer Kritik der Sprache Bd. 1. Leipzig: Meiner 1923 (3., um Zusätze vermehrte Aufl.), S. 67.

    Google Scholar 

  7. Vgl. etwa Ludwig Wittgenstein: “Begriffe leiten uns zu Untersuchungen. Sind der Ausdrck unseres Interesses, und lenken unser Interesse.” (Ders., Philosophische Untersuchungen, 570. In: Ders., Schriften Bd. 1: Tractatus logico-philosophicus. Tagebücher 1914–1916. Philosophische Untersuchungen. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1960.)

    Google Scholar 

  8. Jürgen Schramke, Zur Theorie des modernen Romans. München: Beck 1974.

    Google Scholar 

  9. Karl Kraus, Beim Wort genommen. Dritter Band der Werke von Karl Kraus. Mit e. Nachw. hg. von Heinrich Fischer. München: Kösel 1955, S. 381.

    Google Scholar 

  10. Vgl. Hans Wollschläger, Die Instanz K. K. oder Unternehmungen gegen die Ewigkeit des Wiederkehrenden Gleichen. In: Heinz Ludwig Arnold (Hg.), Karl Kraus. München: edition text + kritik, München 1975 (Sonderband), S. 5–20; hier: S. 12.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1993 Springer-Verlag GmbH Deutschland

About this chapter

Cite this chapter

Knoll, H. (1993). Die Blendung der Vernunft. In: Das System Canetti. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04194-4_2

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04194-4_2

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-45036-4

  • Online ISBN: 978-3-476-04194-4

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

Publish with us

Policies and ethics