Zusammenfassung
Im Zentrum der Untersuchung steht eine von der wissenschaftlichen Literatur bislang kaum beachtete Persönlichkeit der germanistischen Fachgeschichte. Höchstens als erfolgreicher Redakteur der Kinder- und Hausmärchen sowie als Initiator und Mitarbeiter des Deutschen Wörterbuchs ist Wilhelm Grimm einem Kreis von Fachleuten und Laien bekannt. Aber Grimm war nicht nur Märchenerzähler und Lexikograph. Er war Übersetzer und Editor, Skandinavist und Mediävist. Seine Bedeutung als Philologe wird ebenso unterschätzt wie sein prägender Einfluß auf Arbeitsweise und Lebensstil der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm. Die Beschäftigung mit Wilhelm Grimm wirkt daher oft auch korrektiv auf das Verständnis von Jacob Grimm. Umgekehrt wissen wir das meiste über Wilhelm Grimm nicht von ihm selbst, sondern von Jacob. Die Komplexität des Bruderverhältnisses erlaubt objektive Aussagen des einen über den anderen aber nur bedingt. Jacob Grimm hat entscheidenden Anteil an der charakteristischen Einfärbung des Wilhelm-Grimm-Bildes, wenngleich man ihm nicht anlasten kann, welche unkritischen Schlüsse die Forschung aus seiner Darstellung des Bruders zog. (Kapitel I)
Literatur
Wilhelm Grimm an Jacob Grimm, Brief vom 24. März 1805. In: Wilhelm Schoof (Hg.), Briefwechsel zwischen Jacob und Wilhelm Grimm aus der Jugendzeit. 2. verm. u. verb. Aufl. Weimar 1963. S. 40.
Gunhild Ginschel, Der junge Jacob Grimm. 1805–1819. Berlin 1967. Bes. S. 71ff.
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Köstlin, M. (1993). Einleitung. In: Im Frieden der Wissenschaft. Wilhelm Grimm als Philologe. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04181-4_1
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Online ISBN: 978-3-476-04181-4
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