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Vier intellektuelle Biographien — zur konzeptionellen Vorgeschichte des Forte — Kreises

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Der Forte-Kreis (1910–1915)
  • 9 Accesses

Zusammenfassung

1912, im Jahre seines spät erreichten Erfolgs, gelangte ein Werk in die Hände des 46jährigen Malers Wassily Kandinsky, das ihm der Freund Franz Marc mit folgender Bemerkung weitergereicht hatte: “Für mich ziemlich unmöglich zu lesen. Worte! Und damit ein so dickes Buch füllen, sodaß es schon als Gefühlsausdruck monströs wirkt, wie eine Wucherung immer desselben Pilzes. In gute Bücher geht man wie in einen Garten oder in ein Haus…”.1 Es handelte sich um Erich Gutkinds unter dem Pseudonym Volker veröffentlichten Traktat “Siderische Geburt. Seraphische Wanderung vom Tode der Welt zur Taufe der Tat”, verlegt bei Karl Schnabel 1910 in Berlin (2.Aufl. 1914). Wassily Kandinsky und Gabriele Münter vertieften sich in das Werk, es wurde mit Randbemerkungen versehen, und noch im August 1912 empfahl es Münter an Arnold Schönberg zur Lektüre, erstaunt und bewegt über die “Koinzidenz” mit Kandinskys neuesten Bildern, die er als “Kompositionen” numeriert hatte: “… ich möchte Sie aufmerksam machen auf ein Buch, von dem ich meine, es müßte auch Ihnen Freude und Genuß bereiten. Und — auf seinen Autor, der sicher ein merkwürdiger, seltener Mensch ist. Er heißt Volker und sein Buch ‘Siderische Geburt’ (…) Ich pflüge mich nur langsam, und leider mit Pausen, hindurch.

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Notizen

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Holste, C. (1992). Vier intellektuelle Biographien — zur konzeptionellen Vorgeschichte des Forte — Kreises. In: Der Forte-Kreis (1910–1915). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04176-0_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04176-0_3

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-45018-0

  • Online ISBN: 978-3-476-04176-0

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