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Theobald Noltens ‘romantische’ Disposition

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Zusammenfassung

Schon bei der Interpretation der Väter Theobald Noltens war mehrfach festzustellen, daß die Kunst auffassung wie die seelische Befindlichkeit des Romanhelden in der Handlungsgegenwart von Ereignissen und Erlebnissen präformiert wurden, die in der Zeit der Adoleszenz Theobalds, in seiner Kindheit und zu einem wesentlichen Teil sogar vor seiner Geburt stattgefunden haben.1 Sichtbarer Ausdruck dieser determinierenden Vergangenheit sind die beiden ‚Weibs-Bilder‘2 — Elisabeth und das Portrait ihrer Mutter Loskine —, die Friedrich Nolten seinem Neffen hinterlassen hat. Diese Erbschaft bewirkt eine pathologische, mit Larkens’ Zerrissenheit korrespondierende „Einseitigkeit“, die Theobald im Erwachsenenalter, wiederum analog zu den Bemühungen seines Freundes, im Rahmen seiner künstlerischen Tätigkeit ins Gleichgewicht mit seinem „sittlichen Grundcharakter“ (vgl. Larkens’ „besseres Selbst“) zu bringen bestrebt ist:

wenn gleich unser Maler selbst (wie sein Freund Larkens, H.B.) an einer gewissen Einseitigkeit leiden mochte, so war doch sein sittlicher Grundcharakter unerschütterlich, und ein Streben nach voller geistiger Gesundheit beurkundete sich zeitig in der mehr und mehr zum Allgemeinen aufsteigenden Richtung seiner Kunst, mit Bereinigung alles dessen, was ihm von einer phantastischen Entwicklungsperiode noch anklebte.

(HKA III, 179)

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© 1992 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Bruch, H. (1992). Theobald Noltens ‘romantische’ Disposition. In: Faszination und Abwehr. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04175-3_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04175-3_6

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-45017-3

  • Online ISBN: 978-3-476-04175-3

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