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Vom Männlichen zum lesbischen Ich

Christa Reinigs Literatur von den fünfziger bis in die achtziger Jahre

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Hinterlegte Botschaften

Zusammenfassung

In diesem letzten Kapitel gehe ich auf die Literatur von Christa Reinig ein, die im gesamten untersuchten Zeitraum seit 1945 publiziert hat1. Auf dem Hintergrund der in den Kapiteln 2, 3, 5 und 6 aufgezeigten gesellschaftlichen und literarischen Entwicklungen in bezug auf lesbische Frauen und der Reaktion des literarischen Marktes auf die Gründung von Frauenverlagen (Kapitel 4), werde ich die literarische Entwicklung von Christa Reinig aufzeigen. In ihren vor 1975 publizierten Texten suche ich nach lesbischen Spuren und konzentriere mich danach auf die Interpretation ihrer drei Romane, die 1975, 1976 und 1984 veröffentlicht wurden.

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Notizen

  1. Von Frauen Publizierte Arbeiten — Ricarda Schmidt: Westdeutsche Frauenlitertur der siebziger Jahre, S.240–283 — Margret Brügmann: Amazonen der Literatur, S.l73–208 — Angelika Bammer: Testing the Limits: Christa Reinig’s Radical Vision. In: Marianne Burkhard / Edith Waldstein: Women in German Yearbook 2. University Press of America, Lanham / New York / London, 1986, S.107–128

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  2. — Sigrid Weigel: Die Stimme der Medusa, S.177–181 — Esther N. Elstun: Christa Reinig’s Emasculation: Male Chauvinism as Science Fiction. In: Jane B. Weedman (Hg.): Women Worldwakers: New Dimensions of Science Fiction and Fantasy. Lubbock, Texas 1985, S.125–138

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  3. — Veronika Schnell: Blutrünstiges und Monströses in Entmannung. Einige Überlegungen zur literarischen Aufarbeitung geschlechtsspezifischer Gewaltverhältnisse bei Christa Reinig. In: Sylvia Wallinger / Monika Jonas (Hg.): Der Widerspenstigen Zähmung. Studien zur bezwungengen Weiblichkeit in der Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Innsbruck 1986, S.311–334

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  4. Unpublizierte Arbeiten — Mette Sorensen: Christa Reinig, Entmannung. Versuch einer Analyse der Frauenprobleme in diesem Roman. (Abschlussarbeit an der Universität) Oslo 1979 (Gespräch mit C.Reinig, S.97–111)

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  5. — Karin Grothausmann: Christa Reinigs Roman “Entmannung”. Versuch einer Analyse und Deutung. (Magistra-Arbeit) Münster 1980

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  6. — Renate Aumüller: Die Literatur der Frauenbewegung in den 70er Jahren — Exemplarische Untersuchung an Christa Reinigs Roman “Entmannung. Die Geschichte Ottos und seiner 4 Frauen. (Magister-Arbeit) München 1980 (Mit ausführlicher Bibliographie zu GR.)

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  7. — Madeleine Marti: Christa Reinig “Entmannung”. Interpretation des Romans und Analyse seiner Rezeption. (Lizentiatsarbeit) Zürich 1983 (Gespräch mit C. Reinig S.153–173) Von Männern — Konradin Zeller: Christa Reinig. In: Heinz Puknus (Hg.): Neue Literatur der Frauen, S.200–207 — Peter Horn: Christa Reinig und das “weibliche Ich”. In: Manfred Jürgensen (Hg.): Frauenliteratur, S.90–109

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  8. — Ricarda Schmidt schrieb über alle drei Romane Reinigs in ihrem Aufsatz “Arbeit an weiblicher Subjektivität. Erzählende Prosa der siebziger und achtziger Jahre”. In: Gisela Brinker-Gabler, Deutsche Literatur von Frauen. Zweiter Band, C.H.Beck, München 1988, S.459–476 Über den Lyrikband “Müssiggang ist aller Liebe Anfang” publizierte Aufsätze: — Lothar Köhn: Zeit der Weiblichkeit? Zur neueren Lyrik Christa Reinigs. In: Lothar Jordan/Axel Marquardt/Winfried Woesler (Hg.): Erlebnis und Kritik. Gedichte und Aufsätze des dritten und vierten Lyrikertreffens in Münster. S.Fischer, Frankfurt/M. 1982, S.290–313

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  9. — Marie Luise Gansberg: Christa Reinig, “Müssiggang ist aller Liebe Anfang” (1979). Ästhetische Taktlosigkeit als weibliche Schreibstrategie. In: Inge Stephan/Sigrid Weigel/Kerstin Wilhelms (Hg.): “Wen kümmert’s, wer spricht”. Zur Literatur und Kulturgeschichte von Frauen aus Ost und West. Böhlau, Köln/Wien 1991, S.185–194

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  10. Neu abgedruckt in: Christa Reinig: Gesammelte Erzählungen. Sammlung Luchterhand, 1986

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  11. Christa Reinig/Jo Wünsche: Abgestorbener Raum. Interview mit Christa Reinig. In: Alternative 113, Berlin/W., 1977, S.71

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  12. Verena Stefan: “Muss es Männer geben? Nein.” Klytemnestra wohnt nebenan. Christa Reinigs zweiter Roman “Entmannung”. In: Die Zeit, 6.8.1976

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  13. Marie Luise Gansberg: Christa Reinig, “Müssiggang ist aller Liebe Anfang” (1979), S.185

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  14. Christa Reinig: Gesammelte Gedichte. Eremiten-Presse, Düsseldorf 1984, S.18

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  15. Marie Luise Gansberg: Christa Reinig, “Müssiggang ist aller Liebe Anfang” (1979), S.186

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  16. Regina Stetter: Durchs Vierzeilenjahr. Christa Reinigs Kalendersprüche. In: Süddeutsche Zeitung, 15.3.1980

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  17. Hedwig Rohde: Christa Reinig: “Müssiggang ist aller Liebe Anfang”. Sender Freies Berlin, 19.12.1979

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  18. Die positive Ausnahme bildete Karl Krolow: Die Schwäche hinter der Aggression. Christa Reinigs Gedichte. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.8.1979

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  19. Jürgen P. Wallmann: Christa Reinig denunziert sich selbst. In: Basler Zeitung, 3.11.1979, und: Lyrischer Betriebsunfall, in: Soester Anzeiger, Die Welt (Hamburg) 18.10.1979.

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  20. Hans Ester: Christa Reinig: Müssiggang ist aller Liebe Anfang. In: Deutsche Bücher, Amsterdam, 1980/81

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  21. Christa Reinig: Lyrik als Arbeit. In: Sämtliche Gedichte, Eremiten, 1984, S.260

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  22. Neu abgedruckt in: Christa Reinig: Gesammelte Erzählungen. Luchterhand, Darmstadt/Neuwied 1986

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  23. Christa Reinig: Vorwort. In: Annette von Droste: Gedichte. Ausgewählt von Christa Reinig. Fischer Taschenbuch, Frankfurt/M., 1969, S.16

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  24. Z.B. erklärt sich die enorme Wirkung in der Rezeption von Verena Stefans “Häutungen” auch daraus, dass sich mit der Ich-Erzählerin viele Leserinnen identifizieren konnten. Diese Rezeptionsvorgabe des Romans wurde von Gabriele Goettle und Brigitte Classen in der Schwarzen Botin heftig angegriffen: “Häutungen — eine Verwechslung von Anemone und Amazone”, wieder abgedruckt in: Gabriele Dietze (Hg.), Die Überwindung der Sprachlosigkeit. Sammlung Luchterhand, Darmstadt 1979, S.55–59

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  25. Christa Reinig, Brief an Madeleine Marti, 5.3.1982

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  26. Eberhart Lämmert: Bauformen des Erzählen. Metzler, Stuttgart (1955) 1988, S.235

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  27. Christa Reinig: Liebesgeschichte, von innen erzählt. In: Die Zeit, 21.3.1969, wiederabgedruckt in: Bettina von Wangenheim, Heimkehr ins Wort, Materialien zu Hilde Domin, Frankfurt/M. 1982, S.94

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  28. — “Jedoch lesbische Szenen gehören fast zu jedem Streifen: Schauobjekte für Männerkonsumenten.” Wenn nachts die Matratzen quietschen, Gespräch mit dem Kinooperateur Jürg Bechtel über die Sexfilmindustrie. In: Vorwärts, Genf, 20.3.1980, S.7 — Caroline Sheldon weist in ihrem grundlegenden Aufsatz zu “Lesbierinnen und Film” (1977) auf die geschlechtsspezifische Differenzierung der Darstellung von weiblicher und männlicher Homosexualität in Männerfilmen hin. Zitiert nach der deutschen Übersetzung in: Gislind Nabakovski, Heike Sander, Peter Gorsen (Hg.): Frauen in der Kunst, Band 1, Frankfurt/M., 1980, S.108: “Auf diesem Gebiet setzen geschlechtsspezifische Differenzierungen ein: der Avantgarde-Film hat sich hauptsächlich mit männlicher Homosexualität beschäftigt, Porno vorwiegend mit lesbischer Liebe. Damit ist nicht gesagt, dass es schwulen Männerporno nicht gibt, sondern nur, dass dieser sich ausschliesslich an ein männliches homosexuelles Publikum richtet. Auch wenn sich neuerdings ein lesbischer Avantgarde-Film zu etablieren beginnt, handelt es sich dabei um ein junges, bisher wenig bekanntes Phänomen, das eher auf die Entwicklung des lesbischen Feminismus zurückzuführen ist als auf die Tradition von Avantgarde.”

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  29. Die Ausnahme bildete der aus dem Englischen übersetzte autobiographische Roman “Flickwerk” (dt. 1977) der Emigrantin Charlotte Wolff. Inzwischen gibt es drei Romane, in denen lesbische Gefühle oder Beziehungen älterer Frauen thematisiert werden: — Monika Sperr, “Der Tag beginnt mit der Dämmerung” (1983)

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  30. — Grete Weil, “Generationen” (1983)

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  31. — Leona Siebenschön, “Nachtleben” (1983)

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  32. In: Christa Reinig, “Die ewige Schule” (1982)

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  33. Nachwort zur Neuausgabe von: Christa Winsloe: Mädchen in Uniform. Frauenoffensive 1983.

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Marti, M. (1991). Vom Männlichen zum lesbischen Ich. In: Hinterlegte Botschaften. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04171-5_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04171-5_7

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-45013-5

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