Zusammenfassung
In den siebziger Jahren wurde das gesellschaftliche Verschweigen lesbischer Frauen durchbrochen: Die Neue Frauenbewegung1 entstand und stellte das Selbstbestimmungsrecht von Frauen ins Zentrum ihrer politischen Forderungen. Dazu gehörten sowohl das Recht auf Abtreibung wie auch die freie Wahl der Sexualität, d.h. der Kampf gegen den Zwang zur Heterosexualität. Lesbische Feministinnen nahmen den ursprünglich diffamierenden Begriff “Lesbe” auf und werteten ihn positiv um zur Selbstbezeichnung. Mitte der siebziger Jahre wurde innerhalb der Frauenbewegung das Verhältnis von Lesbianismus und Feminismus diskutiert und Lesbianismus zeitweilig als politische Strategie propagiert.
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Notizen
Vgl. dazu: Ursula Linnhoff: Die Neue Frauenbewegung USA-Europa seit 1968. S38
Vgl. dazu: — Susanna Woodtli: Gleichberechtigung. 1975
Lotti Ruckstuhl: Die Fesseln sprengen. 1986
Regula Venske: Mannsbilder — Männerbilder, 1989
Bärbel Zielenkewitz: Vierzig Jahre Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Untersuchung zu Johanna Moosdorfs Erzählwerk. (Maeistra-Arbeit) Berlin/W., Juni 1990
Die ersten drei Bücher von Johanna Moosdorf gehörten also zu den ersten Buchpublikationen nach dem Krieg. Unter welch schwierigen Bedingungen diese ersten Publikationen zustande kamen, wird ersichtlich aus dem Briefwechsel der Schriftstellerin Tami Ölfken mit ihrem Verleger Werner Wulff. Tami Ölfken lebte damals im französischen Sektor am Bodensee. Tami Ölfken: Noch ist es Zeit, Briefe nach Bremen 1945–1955. Tende, Dülmen/Frankfurt/M. 1988. Die fehlenden Publikationsmöglichkeiten und den Papiermangel in der sowjetischen Besatzungszone schilderte Christa Reinig im Gespräch mit Marie Luise Gansberg: “Erkennen, was die Rettung ist”, S.34/35
Elisabeth Lenk: Kritische Phantasie. Matthes & Seitz, München 1986, S.158
Eine wissenschaftliche Pionierin war auch: Edith Holliger: Schon in der Steinzeit rollten Pillen. Selbstverlag, Bern 1972
Als Hauptquellen benutzte Moosdorf: — James Mellaart: Catal Hüyük — Stadt aus der Steinzeit. Gustav Lübbe, 1967
— Otfried Eberz: Sophia und Logos. Ernst Reinhardt, München 1967 — Otfried Eberz: Vom Aufgang und Untergang des männlichen Weltalters. Herausgegeben von Lucia Eberz im Selbstverlag — Otfried Eberz: Gedanken über das Zweigeschlechterwesen. Herausgegeben von Lucia Eberz im Selbstverlag Moosdorf kannte die Arbeiten von Eberz bereits aus den zwanziger Jahren, als sie in “Hochland”, einer intellektuellen katholischen Zeitschrift erschienen waren.
— Karl Heinz Speielmann: Hexenprozesse in Kurhessen. M.G.Elwert, Marburg 1932 (letzte Auflage) Brief von Johanna Moosdorf an Madeleine Marti, 6.10.1988
— Barbara Hoyer: Die Auseinandersetzung mit den vorgefundenen Geschlechtsnormen und die Suche nach einer neuen Identität in den literarischen Darstellungen der lesbischen Frau in den siebziger Jahren. (Magisterarbeit) Berlin/W. 1981
— Margret Fehrer: Literarische Leitbilder-Selbstbilder-Lebensentwürfe lesbischer Autorinnen: Christa Reinig und Marlene Stenten. (Magistraarbeit) Frankfurt/M. 1987
Brigitte Noelleke: In alle Richtungen zugleich. Denkstrukturen von Frauen. Frauenoffensive, München 1985
Marlene Stenten: Interview von Marlotte Neumann und Gabriele Pfaff. In: Lesbenpresse (Berlin/W.), Nr. 10/1982, S.11
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Marti, M. (1991). Siebziger Jahre. In: Hinterlegte Botschaften. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04171-5_5
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