Zusammenfassung
Eine Eigentümlichkeit der Josephsromane besteht darin, daß der Fluß der Erzählung immer wieder unterbrochen wird durch essay-artige Einschübe, in denen die Erzählung, ihre Vorlage oder eine sonst anstehende Frage reflektiert werden. In der poetologischen, symbolisch eingefärbten Sprache des Romans beschreibt dies der Erzähler so: »[…] — wie wir, die wir zwar in der Geschichte, aber auch außer ihr sind, nun doch einmal wissen — […]« (V 1797 vgl. IV 821)213 Hermeneutisch gesehen zielt »In-der-Geschichte-Sein« auf Identität im Verhältnis zur Vorlage, deutet Aufhebung des Subjekt-Objekt-Unterschieds an und Übernahme des »Vergangenheitshorizontes«. »Außer-ihr-Sein« zielt auf Nicht-Identität im Verhältnis zur Geschichte, unterstreicht die Subjekt-Objekt-Trennung und Übernahme des »Gegenwartshorizontes«. Beides in einem Satz zusammengezogen bedeutet Verschmelzung der Horizonte.
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Jäger, C. (1992). Reflektiertes Erzählen. In: Humanisierung des Mythos — Vergegenwärtigung der Tradition. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04167-8_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04167-8_6
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-45009-8
Online ISBN: 978-3-476-04167-8
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