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Bilder im Romanwerk Theodor Fontanes

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Bildergespräche
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Zusammenfassung

Fontane hatte ein ausgeprägtes Interesse für alle Zweige der bildenden Kunst, das sich im Alter immer mehr ausbildete und sowohl in gelegentlichen Kunstberichten und Kunstgedichten seiner späteren Berliner Zeit einen Niederschlag fand als auch insbesondere in unzähligen Beobachtungen, Reflexionen und Gesprächen in den “Wanderungen” und vor allem im Erzählwerk (von den Briefen zu schweigen). Einem seiner Gesellschaftsromane, „L’Adulterat“, legte er gar ein Gemälde als Titelmotiv zugrunde. Feine motivliche Verknüpfungen dieser Art begegnen uns noch des öfteren, so etwa am Anfang von “Graf Petöfy’ im Zusammenhang mit Makarts Messalina-Aquarell. Mehrere seiner Romanhelden sind „Bilderschwärmer“ (vom Grafen Petöfy über van der Straaten bis zum alten General v. Poggenpuhl); gern charakterisiert er Personen nach den Bildern, die sie in ihre Wohnungen gehängt haben. Botho v. Rienäcker in “Irrungen Wirrungen” (Andreas Achenbach), Abel Hradscheck in „Unterm Birnbaum“ (Claude Lorrain) und Pastor Lorenzen im „Stech-lin“ (Eduard Magnus; Rubens) bezeichnen in dieser Hinsicht äußerste, entgegengesetzte Möglichkeiten.1

Angesichts dieser Äußerung Hans-Heinrich Reuters überrascht es, daß das Thema der Bilder im Fontaneschen Romanwerk erst spät zum Gegenstand von Untersuchungen wurde. Zwar sind Anspielungen auf Kunstwerke nicht überall so offensichtlich wie in „L’Adultera“, wo schon der Titel auf ein tatsächlich existierendes Gemälde verweist, aber Reuters Hinweis deutet doch an, daß es sich hier um ein konstantes Motiv in Fontanes Werk handelt.

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Notizen

  1. Hans-Heinrich Reuter: Fontane. 2 Bde, München 1968, Bd. 1, S. 327f.

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  2. Vgl. Dieter Kafitz: Figurenkonstellation als Mittel der Wirklichkeitserfassung. Dargestellt an Romanen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Frankfurt/M. 1978.

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  3. Vgl. Diethelm Brüggemann: Fontanes Allegorien. In: Neue Rundschau 82, 1971, S. 290–310 und S. 486–505.

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  4. Vgl. Horst Schmidt-Brummer: Formen des perspektivischen Erzählens: Fontanes „Irrungen Wirrungen“. München 1971.

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  5. Werner Schwan: Die Zwiesprache mit Bildern und Denkmalen bei Theodor Fontane. In: Literaturwissenschaftliches Jahrbuch 26. 1985. S. 151–183.

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Jung, W. (1991). Bilder im Romanwerk Theodor Fontanes. In: Bildergespräche. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04160-9_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04160-9_1

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-45002-9

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