Zusammenfassung
Über das Leben und die Lebensverhältnisse Gottfrieds von Straßburg ist uns nichts bekannt. Keine Urkunde, kein anderes Zeugnis berichtet etwas von seinem Leben. Alle aufgestellten ins einzelne gehenden Hypothesen über die Lebensumstände Gottfrieds haben sich als unhaltbar erwiesen. Aus dem ›Tristan‹ erfahren wir nicht einmal seinen Namen. Es ist wahrscheinlich, aber doch nicht unbedingt sicher, daß der Dichter sich am Schlusse seines unvollendet gebliebenen Werkes genannt haben würde. Dennoch ist Gottfrieds Verfasserschaft über jeden Zweifel erhaben und auch nie in Frage gestellt worden. Spätere Dichter haben ihn genannt und bezeugen ihn als Verfasser des ›Tristan‹, darunter auch die Fortsetzer seines Romans, Ulrich von Türheim und Heinrich von Freiberg (vgl. S. 46 f.). Weitere Bezeugungen seines Namens begegnen im ›Alexander‹ und im ›Wilhelm von Orlens‹ des Rudolf von Ems, in dem ›Herzmaere‹ und in der ›Goldenen Schmiede‹ Konrads von Würzburg sowie im ›Gaurel von Muntabel‹ Konrads von Stoffeln(?) und im ›Wilhelm von Österreich‹ des Johann von Würzburg. Noch Dichtern des 15. Jh.s ist Gottfried bekannt, doch ist ihr Zeugnis nur von geringer Bedeutung. Durch die Angaben der Dichter des 13. Jh.s ist auch Straßburg als Gottfrieds Heimat sichergestellt, auf die im übrigen auch seine Sprache und wohl auch die Überlieferung des ›Tristan‹ hinweisen (vgl. S. 14 f.).
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Literatur
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Weber, G., Hoffmann, W. (1981). Zur Person des Dichters. In: Gottfried von Straßburg. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04141-8_1
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