Zusammenfassung
Der Text, mit dem ein Theaterbesucher konfrontiert wird, erschöpft sich, wenn man von Vorankündigungen (Plakate usw.) und erläuterndem Programmheft absieht, meist in dem, was die Schauspieler sagen. Der Leser eines Dramentextes dagegen sieht weder Schauspieler noch Bühne. Er braucht und findet zusätzliche Informationen. Diese Angaben hat Roman Ingarden (Das literarische Kunstwerk, 21960, S. 220) zum Unterschied vom gesprochenen »Haupttext« als »Nebentext« bezeichnet. Graphisch meist auf verschiedene Weise gegenüber der Figurenrede hervorgehoben (durch Fettdruck, Majuskeln, Sperrung, Kursivdruck, Einklammerung), tritt dieser Nebentext besonders zu Beginn der Lektüre deutlich in Erscheinung.Zu ihm gehören der Titel, gegebenenfalls Motto, Widmung und Vorwort, im 17.Jh. oft auch ein Abriß des Drameninhalts, sodann einigermaßen regelmäßig das Personenverzeichnis (oft schon mit Orts- und Zeitfixierung, besonders in klassizistischen Dramen), die Kennzeichnung bzw. Numerierung der Handlungsteile (Akte, Handlungsabschnitte, Auftritte), Bühnenanweisungen zur Schauplatzgestaltung (Szenarium) und oft auch zur erforderlichen Anwesenheit oder zum Aussehen der jeweils auftretenden Figuren, Nennung der Figuren jeweils bei Beginn einer Äußerung und schließlich, in die Redepassagen eingelassen, Bühnenanweisungen zum gestischen Verhalten der Figuren.
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Asmuth, B. (1990). Nebentext, Episches und die Kommunikation mit dem Publikum. In: Einführung in die Dramenanalyse. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04124-1_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04124-1_5
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-13188-1
Online ISBN: 978-3-476-04124-1
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