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Deutsche Kunstmärchen im 18. und 19. Jahrhundert

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Part of the book series: Sammlung Metzler ((SAME))

Zusammenfassung

Die frühe Forschung zum Kunstmärchen beschränkte ihren Blick weitgehend auf die deutschen Beiträge seit Goethe, Tieck und Novalis und konnte damit das 18. Jahrhundert allenfalls als Vorgeschichte des ›eigentlichen‹ Kunstmärchens berücksichtigen. Daß das Kunstmärchen aber keine genuin deutsche, sondern eine europäische Gattung ist, in der die französische Tradition des conte des fées lange Zeit maßgeblich war, wurde vergleichsweise spät reflektiert. Die These von der grundsätzlichen Märchenfeindlichkeit der Aufklärung ist damit obsolet — sie erweist sich als eine der zahlreichen Folgeerscheinungen, die sich aus der Identifikation des Märchens mit dem »Grimm-Ton« ergaben. Die Aufklärung leistete ihren eigenen, höchst bedeutenden Beitrag zur Gattung des Märchens. Manfred Grätz hat gezeigt, daß die französischen Feenmärchen zwar in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts so gut wie nicht ins Deutsche übersetzt (wohl zum Teil im Original gelesen) wurden, daß aber die orientalischen Sammlungen wie 1001 Nacht samt ihren Fortsetzungen (1001 Tag, 1001 Viertelstunden) schon sehr früh auch auf deutsch wahrgenommen wurden (Grätz S. 33ff). Um die Jahrhundertmitte setzt die Übersetzung des französischen Feenmärchens ein, wobei mehrbändige Anthologien die größte Rolle spielen, so der »Abendzeitvertreib in verschiedenen Erzehlungen«, den Justus Heinrich Saal in Breslau in 11 Bänden (und 14 Fortsetzungsbänden) herausgibt.

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© 1997 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Mayer, M., Tismar, J. (1997). Deutsche Kunstmärchen im 18. und 19. Jahrhundert. In: Kunstmärchen. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04121-0_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04121-0_4

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-13155-3

  • Online ISBN: 978-3-476-04121-0

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

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