Einleitung

Zusammenfassung

Die Komödien aus der Zeit der deutschen Aufklärung sind ein zugleich leicht und schwierig zu überschauender Gegenstand. Leicht, weil sie — bis auf wenige Sonderfälle — nur geringe interpretatorische Probleme aufwerfen und weil sie einander in ihrer dramaturgisch-technischen Anlage sehr stark ähneln. Schwierig dagegen unter anderem deswegen, weil sie mit ihren Ausläufern über einen Zeitraum von fast hundert Jahren bis ins 19. Jh. reichen. Zu ihren Verfassern zählen so verschiedenartige Autoren wie die Gottschedin, J. E. Schlegel, Geliert, Lessing und C. F. Weiße; aber auch Kotzebue und Iff land stehen mit ihren Familienstücken zumindest noch in der Tradition der Komödie der Aufklärung. Diese erhielt ihre charakteristische Form mit dem Inkrafttreten von Gottscheds Literaturreform und erlebte ihre Blüte in den zwei Jahrzehnten zwischen 1740 und 1760. Nach 1760 verlor sie schnell ihre literarische Bedeutung. Auf dem Theater jedoch blieb sie, allerdings ständig Veränderungen unterworfen, neben den nach völlig anderen Kunstgesetzen geschaffenen Werken des Sturm und Drang, der Klassik und der Romantik als überaus publikumswirksames Schauspiel weiter erfolgreich.