Zusammenfassung
Die Märchendichtungen der deutschen Romantiker gelten vielen Lesern in der Gegenwart als Kunstmärchen schlechthin. Die Identifizierung läßt sich dadurch erklären, daß in dieser Epoche der deutschen Literatur wie in keiner anderen Märchen gedichtet und seither in ungezählten Auflagen, in Anthologien und Lesebüchern popularisiert wurden, nicht zuletzt aber durch den ästhetischen Anspruch, den die Autoren selber mit dieser Erzählgattung verbanden. Ihnen war Märchen eine programmatische Ausdrucksform ihrer Poesie, in Novalis‘ Formulierung: gleichsam Kanon der Poesie. Der absichtsvoll literarische Charakter dieser Märchen scheint einzulösen, was die Bezeichnung »Kunstmärchen« scheinbar verspricht. Eine weitere Potenzierung von Kunst ergibt sich damit, daß nicht selten Märchen und Musik ineinander aufgelöst werden, wie es beispielsweise »Ein wunderbares morgenländisches Märchen von einem nackten Heiligen« von Wackenroder vorführt (Schumacher S. 36 ff.).
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Tismar, J. (1983). Europäische Kunstmärchen im 19. Jahrhundert. In: Kunstmärchen. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04089-3_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04089-3_5
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-12155-4
Online ISBN: 978-3-476-04089-3
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