Zusammenfassung
Das Resultat der phonologischen Analyse einer Sprache nach den in den vorangehenden Kapiteln behandelten Prinzipien ist zum einen das Inventar der Phoneme und zum anderen eine Klassifizierung der Phoneme aufgrund gemeinsamer Eigenschaften. Solche Eigenschaften können phonetisch definiert sein oder sich aus der Distribution der Phoneme ableiten. Eine Korrelation beider Eigenschaften ist möglich und schafft besonders deutlich unterschiedene Phonemklassen. Ein solcher Fall liegt vor bei der allgemein üblichen Einteilung in Vokale und Konsonanten. Die phonetische Bestimmung von Vokalen als ‚Öffnungslaute‘ (freie Luftpassage, d. h. ohne Hindernis durch das Ansatzrohr) im Gegensatz zu den Konsonanten (artikulatorische Bildung eines Hindernisses, im Extremfall eines Verschlusses) ergibt in der Regel keine eindeutige Trennung, was unter anderem die Bezeichnung ‚Halbvokal‘ (siehe IPA-Tabelle, Seite 25) erkennen läßt. Nimmt man jedoch das Merkmal der Silbigkeit (prosodische Eigenschaften des Druckes, der Höhe und Dauer) hinzu, so lassen sich Vokalphoneme zusätzlich als silbische Phoneme und Konsonantenphoneme als unsilbische Phoneme definieren.
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Heike, G. (1982). Phonemsysteme und Phonemmerkmale. In: Phonologie. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04083-1_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04083-1_9
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-12104-2
Online ISBN: 978-3-476-04083-1
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