Zusammenfassung
Als erkenntnistheoretischen Wendepunkt in der Entwicklung der Linguistik könnte man die Einsicht nennen, daß sprachliche Fakten nicht nur etwas geschichtlich Gewordenes darstellen und es deshalb genüge, ihre Vorgeschichte aufzudecken und eventuell die feststellbare Entwicklung zu erklären. Vielmehr rückt nun in den Vordergrund die Sprache, und zwar die Einzelsprache, in ihrer sozialen Funktion als Kommunikationsmittel. Als Vorbedingung für ihr Funktionieren muß sie Regelhaftigkeiten aufweisen, über die eine Übereinkunft zwischen den Angehörigen einer Sprachgemeinschaft besteht. Diese Regelhaftigkeiten machen nicht nur als Summe die Struktur einer Sprache aus, sondern weisen untereinander komplexe Abhängigkeiten, Über- und Unterordnungen auf, so daß man durchaus unter diesem Gesichtspunkt von Sprache als System sprechen kann. Allerdings wird ein System erst durch Anwendung geeigneter Analyseprozeduren enthüllt. Deshalb war und ist es die Hauptaufgabe der theoretischen strukturellen Linguistik, solche Verfahren zu entwickeln. In den folgenden Kapiteln wird vor allem auf solche Verfahren eingegangen.
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Heike, G. (1982). Die wichtigsten Grundbegriffe der Strukturellen Linguistik. In: Phonologie. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04083-1_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04083-1_2
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-12104-2
Online ISBN: 978-3-476-04083-1
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)