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Rezeptionsästhetische Wertkriterien

  • Chapter
Literarische Wertung

Part of the book series: Sammlung Metzler ((SAME))

  • 42 Accesses

Zusammenfassung

Eine Untersuchung über literarische Wertung muß immer auch die Rezipienten von Literatur in ihre Betrachtungen einbeziehen. Denn Wertung ist Stellungnahme (1.) von jemandem (2.) zu etwas; ihre Theorie muß also sowohl einen Teil über das als wertvoll erlebte Objekt als auch über das Subjekt, den Wertenden, enthalten. Traditionelle Wertungstheorien konzentrieren ihr Interesse einseitig auf die Objektseite. Dies ist eine im Voraussetzungsrahmen dieser Theorie durchaus konsequente Haltung. Denn wenn man davon ausgeht, daß ästhetische Werte zeitlos gültig sind und daß das Subjekt sich auf diese Werte nur adäquat einzustellen braucht, um sie zu erkennen, dann ist es interessanter und vor allem auch wichtiger, die Werte selbst zu untersuchen, statt sich auf das mehr oder weniger kontingente, historisch oder individuell bedingte Versagen von Subjekten einzulassen. Zwar räumt man ein: »Literarische Wertung ist auch im wertenden Akt des Einzelnen immer schon im Zusammenhang eines Kulturganzen zu verstehen, d. h. der Einzelne wertet nicht als isoliertes Subjekt, sondern aus dem Wert- und Bildungsbe-wußtsein seiner Kulturgemeinschaft.« (Hass [oben S. 79], S. 752) Aber dem Wert gegenüber bleiben historische Variationen von Werteinstellungen zufällig.

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Schulte-Sasse, J. (1976). Rezeptionsästhetische Wertkriterien. In: Literarische Wertung. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04079-4_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04079-4_5

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-12098-4

  • Online ISBN: 978-3-476-04079-4

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