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Texte des literarischen Jugendstils

  • Chapter
Literarischer Jugendstil

Part of the book series: Sammlung Metzler ((SAME))

  • 97 Accesses

Zusammenfassung

Die ungebrochene Kontinuität des folgerichtigen Weiterrückens des Jugendstils zum Expressionismus tritt deutlich durch einige Gegebenheiten vor Augen: durch die Herausbildung einer charakteristischen Symbolik, Metaphorik, Allegorik, durch den antinaturalistischen Affekt, durch den Willen zur konsequenten, ja extremen Stilisierung. Zu den auffallendsten Elementen der Jugendstil-Symbolik und der Symbolik des Expressionismus ist die extensive und intensive Verwendung symbolgeladener Farben zu rechnen. Gottfried Benns nachherige Reizbarkeit gegenüber der Verwendung von Farbe im Gedicht (noch spät formuliert in der Marburger Rede über »Probleme der Lyrik«, 1951) gründet vielleicht in der frühen Übersättigung während der Jahre seiner Anfänge. Doch während im Jugendstil die Farbe noch gemeinhin am Gegenstand haftet, ihn zwar symbolhaft steigernd, aber noch von ihm bedingt bleibt, erreicht sie im Expressionismus Selbständigkeit und ist fähig geworden, das Gemeinte von sich aus und allein zu tragen und auszudrücken. Daß die Farbe im Jugendstil noch vom Ding abhängig ist (vorläufig noch seinem Wesen untenan), sich dann allmählich befreit und löst und schließlich Eigenwert gewinnt, läßt sich besonders einleuchtend an der Verwendung der Farbe Blau in Texten der Epoche zeigen.

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Jost, D. (1980). Texte des literarischen Jugendstils. In: Literarischer Jugendstil. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04076-3_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04076-3_5

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-12081-6

  • Online ISBN: 978-3-476-04076-3

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