Zusammenfassung
Aber wie sehr solche Fragestellungen, aus philologischem Verantwortungsbewußtsein geboren, auch auf eine synchrone Statuserforschung hinzudeuten schienen —, so erwuchsen sie doch im Grunde aus völlig anderer Denkart. Es war gerade die Hinwendung zur Geschichtlichkeit der Erscheinungen — wenn auch im romantischideologischen Sinne —, die die wissenschaftlichen Vorstellungen der Brüder Grimm kennzeichnete. Für sie ist »Natur« nicht mehr »das Geschichtslose, sondern bezeichnet die Nähe zum Ursprung, die in alter Zeit größer gewesen, die aber doch keineswegs ganz unmöglich geworden ist. Das Geschichtliche des Naturbegriffes zeigt sich in seiner von Anfang an gegebenen Verbindung zum Begriff des Volkes; Naturpoesie und Nationalpoesie sind auswechselbare Begriffe« (Bausinger 1964, S. 61). Solch geschichtliches Denken aber verlangte nun ein schrittweises Sich-Zurück-Tasten in fernes Altertum, um in die Nähe der ursprünglichen Überlieferungsquellen zu gelangen. »Das älteste Denkmal zeigt uns noch nicht das Ursprüngliche, wir nähern uns ihm nur gradweise, indem wir immer weiter zurückgehen« (Jacob Grimm »Kleinere Schriften«, Bd. 4, 1884, S. 551).
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Literatur
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Weber-Kellermann, I., Bimmer, A.C. (1985). Altertumswissenschaft und mythologische Schule. In: Einführung in die Volkskunde/Europäische Ethnologie. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04075-6_4
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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