Zusammenfassung
Eine Philosophie der Mythologie — ein Widerspruch in sich? Die Philosophie scheint nämlich seit ihren frühesten Anfängen gerade im Ausschluß des Mythischen die Bedingung ihrer Existenz zu haben. Insofern scheint die Diskussion um das Problem des Mythos und der Mythologie originär in Wissenschaften wie der Ethnologie, Philologie, Psychologie und Psychoanalyse beheimatet zu sein. Dabei wird übersehen, daß Mythologie nicht erst seit Hans Blumenbergs Arbeit am Mythos (1979) Teil auch der Philosophie ist. Blumenbergs Werk ist einzuordnen in die lange Reihe von Versuchen, den Mythos diskursiv zu reflektieren. Prominente Beispiele für diese Tendenz sind Piatons Mythen und die unterschiedlichen Formen der Mythenallegorese in der Philosophie des Neuplatonismus und der Renaissance. Konträr zu allen diesen Versuchen verhält sich ein Werk, das innerhalb der Philosophie zum ersten Mal dem Mythos eine eigentümliche Realität zuerkennt und diese zum Anlaß für eine Revision des Vernunftbegriffs und damit der Verfassung der Philosophie insgesamt nimmt: Schellings Philosophie der Mythologie. Im folgenden werde ich in vier Teilen Grundlinien dieses Werkes skizzieren. Der erste Teil thematisiert die Textüberlieferung; der zweite bestimmt den systematischen Ort der Philosophie der Mythologie in Schellings Denken; der dritte erörtert Grundzüge ihres Inhalts; der vierte widmet sich Aspekten ihrer Rezeption.
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Literatur
A. Allwohn: Der Mythos bei Schelling. Berlin 1927.
E. A. Beach: Schelling’s Philosophy of Mythology. Albany, N.Y. 1991.
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Sandkühler, H.J. (1998). Die Philosophie der Mythologie. In: Sandkühler, H.J. (eds) F. W. J. Schelling. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04025-1_8
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