Zusammenfassung
Einen Grund für die Frage nach der Bedeutung antiker Philosophie für die philosophischen Anfänge Schellings gibt es erst, seitdem die Forschung den Teilnachlaß des Philosophen, der in Berlin gelagert war, mit in ihre Betrachtungen einbezieht. In der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sind nämlich eine Reihe von Jugendschriften des Schülers und Studenten Schelling erhalten geblieben. Und zwar handelt es sich um einen Bestand von etwas über 20 sogenannten »Studienbüchern«, die einen neuen Einblick in die früheste intellektuelle Beschäftigung Schellings gewähren. Die ältesten fünf dieser Notizbücher stammen noch aus der Schulzeit in Bebenhausen und zeigen, wie fortgeschritten und bewandert in philologischen Dingen schon der Schüler Schelling war. Bei weiteren zehn dieser Bücher handelt es sich sodann um (zum Teil bearbeitete oder abschriftliche) Kollegnachschriften aus der Universitätszeit, hauptsächlich von exegetischen Vorlesungen des Tübinger Orientalisten C.F. Schnurrer, den der ganz junge Schelling als seinen großen Lehrer betrachtete, nicht ohne ihn darum gelegentlich etwas altklug zu kritisieren. Daneben finden sich aber auch eigene Ausarbeitungen des jungen Studenten, die zunächst an die Thematik der Schnurrerschen Vorlesungen anknüpfen, also etwa Kommentierungen der alttestarnentlichen Propheten Jesaja und Jeremia, aber auch der Paulinischen Briefe an die Römer und die Galater bieten.
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Literatur
M. Frank, M./ G. Kurz (Hrsg.): Materialien zu Schellings philosophischen Anfängen. Frankfurt/M. 1975.
M. Franz: Schellings Tübinger Platon-Studien. Göttingen 1996.
W.G. Jacobs: Zwischen Revolution und Orthodoxie? Schelling und seine Freunde im Stift und an der Universität Tübingen. Texte und Untersuchungen. Stuttgart-Bad Cannstatt 1989.
B. Sandkaulen-Bock: Ausgang vom Unbedingten. Über den Anfang in der Philosophie Schellings. Göttingen 1990.
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Sandkühler, H.J. (1998). Die Bedeutung antiker Philosophie für Schellings philosophische Anfänge. In: Sandkühler, H.J. (eds) F. W. J. Schelling. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04025-1_3
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