Zusammenfassung
Eine der grundlegenden Problemstellungen der Literarästhetik ist die Frage nach der Art und Weise, wie Dichtung Wirklichkeit künstlerisch gestalten kann oder, in normativer Sicht, abbilden soll. Vom 17. bis 19. Jahrhundert stehen spezifische Fragen im Zentrum der Normendiskussion wie diese, ob die Dichtung die Wirklichkeit weitgehend zu reproduzieren oder vielmehr neu zu schaffen habe; ob sie die Wirklichkeit idealisieren, schönen müsse oder ob vielmehr gerade auch ihre häßlichen, abstoßenden Aspekte in den Vordergrund zu rücken seien; ob die Wirklichkeitsdarstellung entweder die subjektive Sicht des Autors, seine Intentionen, sein Engagement, seine kritische Einstellung konnotieren dürfe oder ob sie dem Gebot strikter Unbeteiligtheit des Erzählers/Autors zu unterwerfen sei; und schließlich, ob dem individuellen, spontanen Schöpfungswillen des Dichters oder der Autorität der großen literarischen Vorbilder und Glanzepochen literarischen Schaffens mehr Gewicht beizumessen sei.
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Dethloff, U. (1997). Die Realismusdebatte in Frankreich: literarästhetische Voraussetzungen, theoretische Grundpositionen und literarische Manifeste im 19. Jahrhundert. In: Französischer Realismus. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04023-7_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04023-7_3
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-10306-2
Online ISBN: 978-3-476-04023-7
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