Zusammenfassung
Christian Dietrich Grabbe gehört zu den großen Einzelgängern der deutschen Literatur. Während seines kurzen Lebens (1801–1836) wurde er als genialisches Talent gefeiert und als versoffener Lump verdammt. Nach seinem Tod geriet er in Vergessenheit, bis ihn im späten 19. Jahrhundert patriotische Regisseure, naturalistische Schriftsteller und positivistische Texteditoren wieder entdeckten. Im 20. Jahrhundert erkannten in ihm sowohl die Expessionisten, Surrealisten und Absurdisten als auch Brecht verwandte Züge. Nach glanzvollen Aufführungen in der Weimarer Republik verfälschten ihn Propagandisten des Dritten Reichs zum überragenden dichterischen Vorläufer des Nationalsozialismus. Eine intensive wissenschaftliche Interpretation seiner Werke begann erst nach dem zweiten Weltkrieg. Heute gilt er als einer der faszinierendsten und zugleich irritierendsten Dramatiker der letzten zwei Jahrhunderte. Obwohl sein Platz in der Geschichte der deutschen Dramatik gesichert scheint, bleiben seine Dramen im einzelnen nach wie vor umstritten.
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Löb, L. (1996). Einleitung. In: Christian Dietrich Grabbe. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03990-3_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03990-3_1
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-10294-2
Online ISBN: 978-3-476-03990-3
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