Zusammenfassung
Es kann nicht Aufgabe dieses Kapitels sein, einen Katalog aufzustellen, der alle Stil- und Argumentationsformen des Sangspruchs registriert und auflistet und Roethes Katalog (1887, S. 258-351) ersetzt. Es muß vielmehr eine Auswahl getroffen werden, die symptomatische und konstitutive Elemente sammelt. Wichtig ist es darüber hinaus, herauszuarbeiten, daß die stilistischen Formen und die argumentativen Strategien des Sangspruchs durch die der Gattung eigenen Intentionen bedingt sind, denn diese können nur über wirkungsbezogene Sprache dem Publikum vermittelt werden, einem Publikum, das dem Sänger oft nur unverbindlich gegenüberstand, da er keine sozial begründete Autorität besaß. Der Meißner hat die primäre Intention des Sangspruchdichters auf die schon oben zitierte klassische Formel gebracht:
Ich bin ein lerer aller gůten dinge unde bin ein ratgebe aller tugent. (XV,4,2f.)
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Literaturverzeichnis
Bemerkungen zu Stil und poetischer Technik finden sich in den kritischen Ausgaben zu einzelnen Dichtern (Marner, Friedrich von Sonnenburg, Bruder Wernher, der Meißner, Frauenlob, Hermann Damen) und natürlich zu Walther, zu dem unbedingt die breite Spezialliteratur herangezogen werden muß. Als Materialsammlung für das 13. Jahrhundert noch immer nicht ersetzt: Roethe 1887, S. 258-351. Weiter: Curtius 1948 (s. Lit. zu Kap. VI und VII).
Moser 1957 (s. Lit. zu Kap. IV).
Petzsch, Christoph: Lied Nr. III des Kanzlers. Argumentieren per analogiam. ZfdPh 98 (1979), S. 402D-406.
Grubmüller, Klaus: Die Regel als Kommentar. Zu einem Strukturmuster in der frühen Spruchdichtung. Wolfram-Studien V (1979), S. 22–40.
Huber, Christoph: Wort sint der dinge zeichen. Untersuchungen zum Sprachdenken der mhd. Spruchdichtung bis Frauenlob. Zürich-München 1977 (MTU64).
Balzer, Ulrich: Strategien der Persuasion in den Sangsprüchen Walthers von der Vogelweide. ZfdA 120 (1991), S. 119–139.
Wichtig, wiewohl späteren Dichtern gewidmet
Stackmann 1958 (s. Lit. zu Kap. III).
Kibelka, Johannes: Der ware meisten Denkstile und Bauformen in der Dichtung Heinrichs von Mügeln. Berlin 1963, S. 314–350 (Phil. Stud, u. Quellen 13).
hämmert, Eberhard: Reimsprecherkunst im Spätmittelalter. Eine Untersuchung der Teichnerreden. Stuttgart 1970, S. 195–248.
Behr, Hans-Joachim: Der ›ware meisten und der schlechte lay‹. Textlinguistische Beobachtungen zur Spruchdichtung Heinrichs von Mügeln und Heinrichs des Teichners. Zs. f. Literaturwiss. u. Linguistik 10 (1980), S. 70–85.
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Tervooren, H. (1995). Stil und Argumentation. In: Sangspruchdichtung. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03989-7_8
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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