Zusammenfassung
Der Zeitraum 1928/29 faßt die Problematik der jungen Anna Seghers, verheiratete Netty Radvanyi geb. Reiling, wie in einem Brennspiegel zusammen. (Anna Seghers ist ein angenommener Name, den sich die Autorin nach dem niederländischen Maler und Radierer Hercules Seghers gab, einem Zeitgenossen Rembrandts, über den sie während ihres Studiums Vorlesungen bei Wilhelm Fraenger hörte.) Der Spätherbst 1928 bringt den großen, von der Autorin so sicherlich gar nicht erwarteten Erfolg für die erste Buchveröffentlichung — und zugleich ist es das Jahr der endgültigen politischen Entscheidung. Anna Seghers bekommt im Dezember den damals sehr angesehenen Kleist-Preis für »Grubetsch« und »Aufstand der Fischer von St. Barbara«, sie tritt in die Kommunistische Partei ein und wird 1929 Mitglied des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller (BPRS), der am 17. 10.1928 gegründet worden war. Alles was in den folgenden fünfeinhalb Jahrzehnten eines wahrhaftig nicht geruhsamen Schriftstellerinnenlebens noch folgen wird, steht im Zeichen dieser Ereignisse und Entscheidungen der Jahre 1928/29.
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Schrade, A. (1993). Die frühen Erzählungen — Krisenstimmung und Aufbruch. In: Anna Seghers. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03973-6_1
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-10275-1
Online ISBN: 978-3-476-03973-6
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