Zusammenfassung
Während Freud sich von der Seite des Irrationalen, des Unbewußten auf theoretische Weise dem ›Anderen der Vernunft‹ genähert hat, um ihm Boden abzugewinnen, bemühte Wittgenstein sich, den Boden der Vernunft abzusichern, indem er die logische Kohärenz nicht nur der Sprache, sondern eben des Sprachspiels forderte. Er enthielt sich dabei der Theorie, vielleicht weil er falsch verstandene Theorie als eine Wurzel des Übels ansah. Die Sprache der Philosophen bezeichnete er als durch zu enge Schuhe deformiert. Dasselbe könnte man von der Sprache von Theorien behaupten, denn Theorien kommen ohne Verbot bestimmter sprachlicher Wendungen (ohne Sprachverkürzung) nicht aus. Sie mögen deshalb nicht geeignet sein, das Übel zu beheben, um dessen Verschwinden es Wittgenstein ging.
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Buchheister, K., Steuer, D. (1992). Philosophie und ihre Therapie. In: Ludwig Wittgenstein. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03968-2_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03968-2_9
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-10267-6
Online ISBN: 978-3-476-03968-2
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