Zusammenfassung
Konnte Habermas normativ verbindliche Orientierungen vielleicht in der Marxschen Philosophie finden? Karl Löwith machte Habermas auf Marx aufmerksam. Das nahm Habermas zum Anlaß, das — später eingefügte — I. Kapitel des ersten Teils seiner Dissertation »Das Absolute und die Geschichte. Von der Zwiespältigkeit in Schellings Denken« von 1954 zu schreiben. Die Lektüre weiterer marxistischer Literatur folgte, u.a. »Geschichte und Klassenbewußtsein« von Georg Lukács. Aber erst durch die Aufnahme der Gedanken aus der »Dialektik der Aufklärung« von Horkheimer und Adorno wurden Habermas Perspektiven aufgezeigt, die seine Theorieentwicklung bestimmen sollten. Er erkannte, daß hier kein historisches Buch über einen Philosophen geschrieben worden war, sondern daß Horkheimer und Adorno »eine Theorie der dialektischen Entwicklung der Gegenwartsgesellschaft aufstellten und dabei aus einer marxistischen Tradition heraus denken«. (KPS 516) In gleicher Weise bezieht Habermas sich auf Kant, indem er kein Buch über Kant schreibt, sondern unter Bezugnahme auf Kant eine systematische Theorie entwickelt, in der Philosophie und Politik nicht mehr zwei getrennte Bereiche sind.
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Horster, D. (1991). Politik als technisches Mittel der Machterhaltung, oder: Politik ohne Moral. In: Jürgen Habermas. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03967-5_3
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03967-5
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