Zusammenfassung
Das Verhältnis der deutschen Literaturwissenschaft und der deutschen Kultur überhaupt zu Heinrich Heine hat sich im letzten Vierteljahrhundert grundlegend geändert. In der Vergangenheit ist sein Ansehen im Ausland oft höher als in seiner Heimat gewesen. Die ausländische Neigung, ihn gleich hinter Goethe unter die hervorragenden deutschen Dichter einzustufen, wurde von vielen Deutschen verständnislos wahrgenommen. Zwar ist die deutsche Rezeptionsgeschichte nicht so eindeutig negativ verlaufen, wie sie oft dargestellt wird. Es stimmt aber, daß seit Heines eigenen Tagen bis in die Zeit des Faschismus und teilweise darüber hinaus ein Strang der mehr oder weniger empörten, sowohl moralischen bzw. ästhetischen wie politischen bzw. vaterländischen Ablehnung in den verschiedensten Schattierungen die Rezeption bezeichnet hat. Auch von Liberalen und Demokraten wurde er lange Zeit mißtrauisch bis ablehnend betrachtet. Nur in der linksradikalen, später auch in der sozialdemokratischen Tradition wurden seine satirischen Streitschriften und sein revolutionäres Kämpfen anerkannt. Vielfach wurde sein Ruf durch Tausende von Liedkompositionen in die Welt getragen.
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Sammons, J.L. (1991). Einführung. In: Heinrich Heine. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03963-7_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03963-7_1
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-10261-4
Online ISBN: 978-3-476-03963-7
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