Zusammenfassung
Die Erzählung, die als Beitrag zu dem von Dieter Wellershoff herausgegebenen Erzählband Ein Tag in der Stadt. Sechs Autoren variieren ein Thema im Jahr 1962 entstand, gilt allgemein als Brinkmanns literarisches Debüt. Sie thematisiert einen kurzen Besuch in der Heimatstadt des Erzählers, die er vier Jahre vorher verlassen hat. Es ist der Versuch einer Heimkehr, der Aussöhnung des Protagonisten mit seiner Geschichte als Voraussetzung für eine selbstbewußte Standortbestimmung des Ichs in der Gegenwart. Der Titel der Erzählung meint ein doppeltes : Zum einen steht die »Grube« für die Unentrinnbarkeit aus der eigenen Geschichte, sie wird zur Falle für das Individuum, an der seine Befreiungsversuche scheitern. Zum anderen meint sie jene schützende Höhle, in deren Geborgenheit sich das freigesetzte Individuum zurücksehnt : »ich hatte doch gar nicht gewußt, woran es zu glauben galt, vielleicht an die uneingestandene Hoffnung, aus aller Gleichgültigkeit heimzukehren, sich wieder einzunisten in den Mutterleib«. (Erz, S. 57) Als Regression entlarvt denn auch der Text untergründig den Heimkehrwunsch des Erzählers. Das Apfelblütenweiß, das ihn zur Unterbrechung seiner Reise verführt hatte, ist nicht nur das reale der Bäume im großväterlichen Garten, sondern kehrt in einer Variation in dem Madonnenbild über dem Bett der Eltern wieder.
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Späth, S. (1989). Prosa der Formexperimente. In: Rolf Dieter Brinkmann. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03956-9_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03956-9_3
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-10254-6
Online ISBN: 978-3-476-03956-9
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